Kalgoorlie-Boulder – Goldstadt im Outback

Von der Küste wendeten wir uns jetzt wieder landeinwärts – und wagten uns hiermit nochmals in die Gluthitze des Outbacks vor. Auf unserem Plan:

Coolgardie – Ein süßes kleines Goldgräberstädtchen, in dem 1886 in Westaustralien zum ersten Mal von einem Iren größere Goldfunde gemacht wurden und deren Bevölkerung dann innerhalb weniger Jahre wegen des Goldrausches von 500 auf 15000 anwuchs…

20150220_130636 20150220_133103Hier besichtigten wir eine Art „Geisterstadt“ – klar leben hier schon noch Menschen, aber eben nur sehr wenige – und wenn man sich so die Fotos von Anfang des 20. Jahrhunderts ansieht (als die Bevölkerung ihren Piek erreichte), dann kommt es einem hier schon recht ausgestorben vor. Dafür gibt es aber ein wunderschönes kleines Museum, in dem Gegenstände des alltäglichen Lebens der damaligen Goldgräber ausgestellt sind, und die früheren Grabungsstätten lassen sich auch besichtigen.

Kalgoorlie-Boulder: Die Hauptattraktion unseres heutigen „Gold-Ausflugstages“. Der Unterschied zu Coolgardie – hierbei handelt es sich um eine richtig große Stadt, in der die Menschen auch heute noch hauptsächlich vom „Gold“ leben – aber anders als früher nicht durch eigenhändiges Goldwaschen, sondern durch die Arbeit in der riesigen Goldmine „Superpit“.

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Diese kann man auch von oben aus besichtigen (es hätte auch eine Tour gegeben, die uns in das „Loch“ geführt hätte, die war aber leider auf eine Woche ausgebucht), und das ist echt beeindruckend: Dieses Super Pit ist eine sehr weite und sehr tiefe Ausgrabungsstätte, in der monströse  Bagger und Trucks – auf den 10xfach-Zoomfotos in Ameisengröße zu sehen

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– hier hatte jetzt auch mal das Fernglas einen sinnvollen Einsatz gefunden (Danke, Ben!)

20150220_163247(Wer übrigens auch mal ein echt sinnvolles Fernglas braucht, sollte bei www.optik-pro.de vorbeischauen. Unsere Empfehlung: Mehr Durchblick mit OMEGON (Zitat Julia: “ Ey Stephan, wie viel bezahlen sie dir denn für deine schleimende Schleichwerbung???????“ (Julia ist halt doch eine Alliterations-Aqcuisiteurin!) – emsig hunderte von Tonnen Geröll abtragen, um daraus Gold zu waschen (heute alles maschinell, versteht sich) – und obwohl auf ene LKW-Ladung von 230 Tonnen nur ein halbes Kilo Gold entfällt, scheint sich das trotzdem zu rentieren;-)

Nach der Super Pit besichtigten wir dann noch die Tourist Mine – eine coole, wenn auch- wie der Name schon sagte – sehr touristische Veranstaltung, die wir aber am Nachmittag ob der Temperaturen von über 40 Grad für uns ganz allein hatten. So konnten wir in RUhe die riesigen Bagger und Trucks erklettern ( @Stefanie: Jonas würde vor Begeisterung ausrasten), die drüben in der Super Pit ausgemustert wurden und nun hier den Besuchern zur Verfügung stehen,
und außerdem selbst Gold waschen – wider Erwarten war es nicht Julia, die nicht mehr vom Goldrausch zu kurieren war („Einfach zu anstrengend für den miesen Ertrag!“)-sondern Stephan, der lange und intensiv wusch, bis er tatsächlich einige winzige Goldplättchen entdeckt hatte!
Wie ihr seht, überschüttet er mich geradezu mir Gold;-)
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Hurra – jetzt wissen wir, wo die berufliche Zukunft abseits des Lehramtes hinführen könnte… Und die Erfolgsaussichten sind ja auch ähnlich vielversprechend;-)

A propos Gold: Überhaupt merkt man in diesem Städtchen, warum Australien so reich ist: Der Boden hier ist nicht nur voll von Gold und Opalen, auch andere Edelmetalle sowie Öl sind im Überfluss vorhanden…

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Was uns allerdings stutzig macht, und dies ist uns nicht nur hier, sondern auch in anderen Städten aufgefallen: Es gibt kaum Armut – aber wenn man arme bzw. leicht verwahrloste Menschen sieht, sind es ausnahmslos Aborigine-Stämmige. Man hat es anscheinend von Seiten der weißen Siedler aus geschafft, die Menschen nicht nur von ihrem Land zu drängen und ihnen ihre Lebensgrundlagen zu nehmen, nein, man lässt sie bis heute nicht am Reichtum der Gesellschaft partizipieren – das Kolonialzeitalter herrscht in manchen Teilen der Welt, wenn auch in veränderter Form, immer noch vor!Krass!

 

5 Gedanken zu „Kalgoorlie-Boulder – Goldstadt im Outback“

  1. Ein schöner und lehrreicher Beitrag. Hihi, Julia im Bagger als Suchbild.

    Und danke für die Schleichwerbung, vor Allem aber für die wunderbare sprachliche Kreation „Alliterations-Aqcuisiteurin“. Herrlich, muss sofort in meinen Standard-Sprachwortschatz übergehen.

    Ach ja, und nochmal danke, dass Ihr mir die seltene Möglichkeit gibt zwei Lehrer zu berichtigen, kommt ja nicht häufig vor: Ein „Piek“ ist der vorderste untere Teil des Vorschiffes (frag Cpt. Iglu) 😉 Ich denke Ihr hattet da ein englisches Wort mit zwei ee im Sinne.

    Liebe Grüße
    Cpt. Iglu

  2. Auch ich fand die Wortkreation mehr als beeindruckend, werde sie aber sicher nicht in meinen Wortschatz aufnehmen!
    Gelungene Fotos- am besten gefiel mir Julia, mit Gold „überhäuft“ – so wollte ich es doch immer für meine Goldmarie 🙂
    Aber ebeso schön ist die Aufnahme, in der Julia im Reifen liegt, so bekommt der Ausdruck „sie rollt über die Straße“ eine völlig neue Metapher.

    Bitte jetzt nichts Böses in meine Gedanken hineininter-pretieren.

    Mum

  3. Hallo Ben,

    vielen Dank für die Berichtigung – leider glaube ich jedoch (Lehrer halt!), dass ich dich jetzt auch noch mal berichtigen muss: peek – von to peek – heißt lunsen, spähen – was du meintest ist sicher peak – Spitze – aber eben mit ea….

    Ätsch! Händereib! (Julia freut sich wie ein Schnitzel, dass sie jetzt konstruktiv zurückkorrigieren konnte)

  4. Lieber Ben,

    übrigens, wenn du schon aus Wikipedia zitierst (erwischt!), dann bitte vollständig:
    Piek

    Piek bezeichnet:

    – seemannssprachlich den vordersten und untersten Raum im Vorschiff von Segelschiffen oder Kuttern

    ODER

    – das äußere Spierenende bei der Gaffeltakelung

    –> Was ja auch so einer Art höchstem Punkt oder Spitze entsprechen kann

    QUOD ERA DEMONSTRANDUM

  5. So, jetzt müssen wir nahc eingehender Recherche also noch die perfekte Lösung für das linguistische Problem präsentieren ( Mei, warum haben wir denn nicht einfach „Spitze“ geschrieben?):

    Die perfekte Lösung wäre gewesen: PIZ

    Piz ist der rätoromanische und lombardische[1] Name für Gipfel, Spitze, Spitz oder Pik, entspricht im Französischen dem pic (m), im Italienischen Picco (m), im Spanischen und Portugiesischen pico (m) und im Englischen peak

    Also, wir werden dies in unseren aktiven Sprachschatz einbauen bzw. unsere Schreibung oben (Piek) durch das rechtschriftlich korrekte Pik oder das von der Bedeutung her noch treffendere Piz ersetzen!

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