Unser letzter Tag (in trauter Zweisamkeit) auf der Südinsel Neuseeland – weshalb wir diese auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen;-)
Das Auto musste gekehrt, geputzt und, nachdem alle Lebensmittel verputzt wurden (bei Zwiebeln, die man alle auf einmal in einer Zwiebelsuppe verputzen muss, ist das übrigens eine wahre Freude in einem kleinen Auto;-), dann abgegeben werden. Da wir allerdings nicht schon wieder am Flughafen übernachten wollten – dafür sind wir bzw. unsere Knochen scheinbar doch schon zu alt 😉 – erledigten wir das Putzen bereits am Morgen, um dann die Abnahme bzgl. Kilometern und evtl. Schäden vornehmen zu lassen, behielten dann das Auto aber bis zum nächsten Tag fünf Uhr morgens und pennten in diesem Fall direkt vor der Tür der Lucky Rentals, was uns außerdem noch die Chance gab, am Spätnahcmittag die kleine große Stadt Christchurch zu erkunden.
Wir wussten bereits, dass diese einstmals sehr schön gewesen sein muss, jedoch immer noch unter den Folgen des Erdbebebens von 2010 zu leiden habe. So extrem, wie sich die Situation dann allerdings zeigte, hatten wir es uns allerdings nicht vorgestellt:
Wahnsinnig viele der Gebäude sind noch nicht renoviert bzw. abgerissen, natürlich gibt es einige krasse Neubauten, aber eben auch ganz viele Häuser mit riesigen Rissen in der Fassade und gesprungenen Fensterscheiben. Am schlimmsten getroffen hat es ganz augenscheinlich die Kathedrale, die früher wohl das Herz der Stadt war: Sieht diese auf der einen Seite noch recht passabel aus (Steine verschoben, Fenster zerbrochen, aber insgesamt ok), so zeigt sich auf der anderen Seite die bittere Wahrheit: Hier ist das gesamte Kirchenschiff hinter dem Bogen in sich zusammengebrochen.
Die Stadt tut wohl einiges zum Wiederaufbau – man läuft an einer Baustelle nach der anderen vorbei – und spielt auch mit ihrem besonderen Image – eine neue Mall, die „RESTART Mall“ wurde ganz als Containerstadt errichtet –
doch nichtsdestotrotz ist das deprimierende zerstörte Bild nicht zu übertönen. Nicht einmal die künstlich-wirkende Einkaufsstraße, die man in Pastelltönen wieder errichtet hat,
kann über die etwas gedrückte Stimmung hinweghelfen. Gerne hätten wir uns näher über die Zusammenhänge des Erdbebens und dessen Ursachen informiert, doch leider kostete das zugehörige Ausstellungszentrum wieder 20 $ pro Person, und zweitens hatte dies natürlich wieder um 17 Uhr zugemacht.
mussten wir leider ungebildet wieder abziehen, haben uns aber fest vorgenommen, die Zusammenhänge nochmals privat genauer zu recherchieren, um uns ein eigenes Bild machen zu können.
Stattdessen trösteten wir uns im LEGO-Zentrum, wo man kostenlos mit großen Mengen Lego und Duplo spielen und sogar am PC virtuell in 3D bauen kann – eine klasse Werbemaßnahme der Firma LEGO, oder?
Der Tag endete übrigens auch in einer Art Erdbebeben, aber emotionaler Art: Gerade, als wir es uns im Auto zum Schlafen auf dem Mietwagen-Parkplatz gemütlich gemacht und ein Taxi (jawohl! Nachts gibt es hier nämlich keine Busse zum Flughafen…seufz….) telefonisch bestellt hatten, fanden wir heraus, dass nun endlich ( angekündigt war es ja eigtl. Für Mitte Februar, aber naja, typisch Regierung) das Webformular zur Rückmeldung auf die Warteliste für das neue Schuljahr freigeschaltet war, und natürlich wollten wir das sofort erledigen und trugen sämtliche Fächer, Namensdaten, Einsatzwünsche etc etc (BÜROKRATIE PUR!) in langwieriger Kleinstarbeit auf dem Onlineformular ein – nur um dann heruaszufinden, dass das „Abschicken“ wohl nicht geklappt htte und somit die Rückmeldung werde erfolgt noch Stephans Daten gespeichert waren. Also versuchten wir es nochmals – wieder Fehlanzeige. Einen Schreikrampf später starteten wir einen Aufruf in Stephans Facebook-Lehrergruppe, ob das auch anderen passiert sei – ah ja, teilweise. Also neuer Versuch, diesmal supergrantig – jetzt wurden die Daten nicht angenommen, weil Stephan die falsche Personalnummer angegeben hatte. Ja, leibe Leser, jeder Beamte in Bayern hat nämlich nicht nur eine Personalnummer, eine Orga-Nummer und ein Geschäftszeichen, nein, es gibt auch noch – wie wir erfuhren – eine PKZ, die das Geburtsdatum enthält, und das nur auf ganz bestimmten Schriftstücken zu finden ist.. Grrrr, natürlich hatten wir genau das benötigte Schriftstück nicht dabei bzw. zu hause nicht eingescannt, und dachten schon, unsere Aktion sei erst mal beendet und wir müssten es später wieder versuchen, wenn wir die PKZ herausgefunden hätten, doch nach einem erfolglosen Telefonat Stephans mit der Regierung versuchte er es noch in seiner alten Lieblingsschule in Kaufbeuren – und tatsächlich, dort konnte man uns tatschlich seine PKZ nennen. Zudem hatte Stephan so auch die Chance, mal nebenbei noch ein kleines Schwätzchen mit seiner ehemailgen Direktorin zu halten, die ihn gleich sprechen wollte, als es hieß, er rufe aus Neuseeland an, und die superfreundlich zugesagt hat, Stephan anzufordern (was natürlich nur klappt, wenn es mit der Note in diesem Jahr hinhaut, aber immerhin!)
So mit der richtigen Nummer ausgestattet und seelisch beruhigt konnte Stephan die Rückmeldung auf die Warteliste dann endlich endlich endlich( die gannze Aktion hatte etwa 2 Stunden gedauert, und das alles mit superschlechtem geklautem Wifi und halbleeren elektronischen Geräten) abschließen und wir konnten zumindest noch 3 Stunden schlafen, bevor es zum Flughafen ging…