19 Wochen Asien – Unsere Reise in Zahlen

Nun sind wir auf dem Heimweg und müssen 2 Stunden am Moskauer Flughafen irgendwie sinnvoll überbrücken – und was böte sich da besser an, als nach so langer Zeit und (Softcore-)Backpacking Bilanz zu ziehen?

Hier unsere Reise in Zahlen (Informationen beziehen sich auf Anzahl oder Menge)

Bereiste Länder: 8
Länder, über deren Grenzen wir nur „gelugt“ haben: 3
Tage in:

Mongolei: 15
China: 36
Philippinen:1
Japan: 5
Indien: 29
Thailand: 19
Vietnam: 14
Kambodscha: 9

Länder, in denen wir jeweils gerne noch länger geblieben wären: 8

Besuchte Flughäfen: 12
Zwischenstopps am Airport Bangkok: 5
In Flugzeugen zurückgelegte Kilometer: 35.350 km
Über Land zurückgelegte Kilometer: 18.600 km
Auf dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer: etwa 100 km
Zu Fuß zurückgelegte Kilometer: etwa 800 km
Für den Rückweg von Kambodscha nach Landsberg benötigte unterschiedliche Verkehrsmittel: 7
Für diese Rückreise benötigte Zeit: 34 Stunden

Gelegenheiten, bei denen wir uns in einer neuen Stadt verlaufen haben: 16

Getroffene Traveller aus aller Welt: 150

Getroffene Traveller, mit denen wir in Kontakt bleiben wollen: 14

Insgesamt benötigte Impfspritzen pro Person: 23
Affenbisse: 1
Gewicht der mitgeschleppten Medikamente: 2,5 Kilogramm  Durchfallerkrankungen: 0 (Kaum zu glauben, trotz vier Wochen Indien!)
Andere leichte Krankheiten: 4
Panikattacken von Julia: Etwa 1/Destination
Asiatinnen, die sich auf unserem Schoß breitgemacht haben: 1
Chinesen, denen wir beim Speien zuhören dürften: 1 Busladung

Besuchte UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten:                                                      China 13

Indien 10

Japan 1

Kambodscha 1

Philippinen 1

Thailand 1

Vietnam 4
Abende, an denen wir ohne Dinner zu Bett gegangen sind: 9
Insgesamt verspeiste Shrimps: 987.632
Maßgeschneiderte Jacken pro Person: 1
Mitbringsel für Familie, Freunde, Bekannte: 53
Gewicht dieser Mitbringsel: 23,4 kg

Tage, an denen wir unser vorgegebenes Budget eingehalten haben: 85 von 135

Teuerstes Essen inkl. Getränke: Babba Gump Shrimp, Hong Kong (55 Euro für beide)
Günstigstes Essen inkl Getränke: Street Cooks Thailand ( 1,50 Euro für beide)

Teuerste Übernachtung: 5-Sterne-Hotel Peking an Stephans Geburtstag, 55 Euro
Günstigste Übernachtung: Guest House Krabi, 4,50 Euro

Steigerung von Julias Bierkonsum: Nicht zu ermitteln (Vergleichsbasis zu Hause: 0)
Verlorene Kilos insgesamt: 25
In Thailand wieder angefressene Kilos: 3,5
Skype-Minuten mit Julias Familie: 756
Skype-Minuten mit Stephans Familie: 53

Mitreisende ehemalige Klassenkameraden: 2
Besuchte Tempel: 121
Seven Eleven am Wegesrand: 121
Chinesischen Hotels/Gasthäuser, die ihr WiFi mit 88888888 verschlüsseln: 18

Gekaufte und wieder „zurückgelassene“ Regenschirme: 5

Zerstörte bzw. entwendete Elektrogeräte: 4
Beim Waschen verloren gegangene (Damen- und Herren-)Unterhosen: Fast alle
Beim Waschen hinzugewonnene Boxershorts: 4
Gelegenheiten, bei denen Julia ihre Brille für ein Foto abgenommen hat: unzählige Male
Tage, die Stephan als Rübezahl-Lookalike verbracht hat: Ungefähr eine halbe Reise
Tage, an denen wir uns nach europäischem Essen verzehrt haben: 56
Tage an denen wir außer uns keine einzige Weißnase gesehen haben: 24
Längste Reisezeit ohne Dusche: 8 Tage (Mongolei Wüste)
Verbrauchte Flaschen Hardcore-DEET-Mückenspray: 15
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erhaltene Mückenstiche: 217

Tage, an denen Julia nicht über die Malaria- oder Dengue-Risiken sinniert hat:0

 

Leute, die wir in Zukunft mit unseren Reisegeschichten nerven werden: Alle

Blogleser insgesamt: ???

 

Siam Reap – Angkor Wat

Ich glaube, mehr muss ich nicht sagen, oder?

 

Also- einfach Fotos genießen – wer möchte, bekommt nach unserer Rückkehr gerne einen kurzen Einführungsvortrag über Angkor und die Hochkultur der Khmer geliefert…

 

Angkor Wat bei Sonnenaufgang:

Angkor Wat:

Angkor Thom:

Bayon:

Ta Prohm:

 

Siam Reap – Alles außer Angkor

Haben das Mekka Kambodschas betreten: Siam Reap ( falls sich jemand fragen sollte: Man spricht das wie Sim Re-Hap aus). Und falls euch das so noch nichts sagt: Geich neben diesem Städtchen steht die größte Tempelanlage der Welt – Angkor Wat.

In dem hier vorliegenden Artikel wollen wir uns jedoch zunächst mit all den tollen Sachen beschäftigen, die Siam Reap – sozusagen außerhalb des Kassenschlagers Angkor Wat – zu bieten hat. Und ich sage es gleich mal vorneweg: Von Einhalten des Budgets kann in den letzten beiden Tagen gar keine Rede gewesen sein – dafür gibt es hier viel zu viel zu tun!

Nachdem wir den ersten Abend ( nach einer sehr nervenaufreibenden 8-Stunden-Holperstraßen-Fahrt) im quirligen Stadtkern auf dem Old Market, dem Arts and Crafts Market und der Pub Street verbracht hatten ( okay, okay, erwischt, das war ganz schön touristisch, und wir mussten natürlich auch wieder tausende Mitbringsel kaufen)

brachen wir am nachsten Morgen ganz früh auf, um einige Museen, die außerhalb der Stadt liegen, zu besichtigen. Es stellte sich während der TucTuc -Fahrt (ist übrigens wie Cabrio für Arme)  dorthin heraus, dass die Museen und Ausstellungen direkt am so genannten „Grand Circuit“ liegen, also im Außenbereich der Anlge um Angkor Wat, und so konnten wir ganz nebenbei immer wieder Tempeleindrücke durch das Dickicht erhaschen.

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Zudem passiert man auf der etwa einstündigen Fahrt nicht nur Wälder, Felder und Seen, sondern auch kleine Dörfer, in denen die Menschen sehr beschaulich in traditionellen Stelzenhäusern fast so leben, wie es die Bevölkerung in der einsmals größten Siedlung der Welt vor etwa 1000 Jahren getan haben…

So erreichten wir – schon im absoluten Begeisterungsmodus ob der wunderschönen Natur und der Einblicke in das alltägliche Leben der Landbevölkerung – das Schmetterlingscenter – und waren auch hier überwältigt: Es ist zwar nur eine ganz kleine Einrichtung, aber trotzdem flattern hier zahlreiche unterschiedlichste und wunderschön gefärbte Schmetterlinge herum, die sich direkt vor der eigenen Nase auf Blüten niederlassen, damit man sie in aller Ruhe bestaunen und fotografieren kann. Interessant war es auch, zu sehen und zu erfahren, wie die kleinen Flattermänner sich entwickeln und wie die verschiedensten Entwicklungsstufen aussehen ( hab mir gleich vorgenommen, nächstes Jahr mit meiner Klasse eine riesengroße Schmetterlingseinheit einzulegen).

Nachdem wir inmitten dieser wunderschönen Schmetterlinge ein kleine, aber leckeres Khmer-Mahl genossen hatten,

machten wir uns auf zum nächsten Programmpunkt dieses Tages: Wir wollten das Minen-Museum besichtigen, das Herr Akira, ein ehemaliger Kindersoldat, der unter den Roten Khmer und dann für die Vietnamesische Armee – unter anderem als Minenleger- dienen musste und heute sein Leben ganz dem Entminen seines Vaterlandes widmet, eingerichtet hat. Die Ausstellung ist nicht spektakulär, aber die Daten und Informationen, die einem hier wieder vor Augen geführt werden, sind erschreckend: Alleine im Jahr 2009 wurden noch über 1400 Menschen in Kambodscha Opfer von Landminen. Bis heute sind weite Teile dieses Landes – insbesondere das Grenzgebiet zu Thailand – extrem vermint, und obwohl die SItuation sich gebessert hat, leben immer noch tausende von Menschen mit der täglichen Gefahr, auf eine dieser Minen zu treten und dadurch ihre Beine oder sogar ihr Leben zu verlieren. Für Kinder, die ihre Eltern oder ihre Gesundheit durch Minen verloren haben, hat Akira zudem ein Waisenhaus gegründet, das durch den Eintritt in das Museum und durch Spenden mitfinanziert wird. Es scheint, als hätte Herr Akira den Sinn seines Lebens wiedergefunden, als er entdeckte, wie er das Unrecht, an dem er unfreiwillig beteiligt war, wieder gut machen könne.

Nach diesem sehr lehrreichen, aber auch schockierenden Museumsbesuch (manche Fakten machten uns frösteln: Es sterben jährlich überall auf der Welt immer noch hunderte Menschen an Minen – Viele Minen reagieren schon ab einer Belastung von 8 Kilogramm, sind also auch auf Kinder ausgerichtet – Das Herstellen einer Mine kann nur 1 $ kosten, das Entsorgen der Mine verschlingt manchmal bis zu 500$..) Diese Liste könnte endlos fortgeführt werden – zurück bleibt die Erkenntnis: Landminen stellen eine große Bedrohung für Sicherheit und Leben ganzer Bevölkerungsgruppen dar und müssen, wo immer es möglich ist, geräumt und unschädlich gemacht werden.

Am Spätnachmittag – auf dem Weg zurück nach Siem Reap – fand dann unsere erste richtige Begegnung mit der größten Tempelanlage der Welt statt: Wir bestiegen ( zum ersten Mal in unserem Leben!) einen Heißluftballon, der ganz in der Nähe von Angkor 200 Meter in die Luft geschickt wird und von dem man einen perfekten Blick von oben auf die Tempel genießen kann -Ich habe mich soo gefreut!

Danach eilten wir uns, um schon unsere Eintritts-Tickets  für Angkor für den nächsten Tag zu bekommen, denn diese berechtigen bereits am Abend zuvor zum Betreten des Geländes und zum Genießen des Sonnenunterganges. Und so fanden wir uns gegen 17:30 Uhr, nach einem schweiß- und stöhnintensiven Aufstieg, in einer Menschenmasse am beliebtestesn Sunset-Aussichtspunkt – auf dem Tempelberg Phnom Bakeng – wieder und fotografierten, was das Zeug hielt…

Die Aussicht war zwar nicht so spektakulär, wie wir uns das vorgestellt hatten, doch dafür wurde der Rückweg umso spannender, denn dies sollte der Tag der First Times werden: Wir bestiegen einen Elefanten (auch zum ersten Mal in unserem Leben) und ritten auf diesem zwar majestätisch, wenn auch etwas ungemütich (es schwankt) den Berg hinab. Eine außergewöhnliche Erfahrung!

Diesen spektakulären Tag beschlossen wir dann noch im Swimming Pool von Anjas Hotel ( unseres hatte leider keinen, aber das sollte uns nicht aufhalten) und mit einem sehr leckeren Abendessen mit einer kleinen aber feinen Gruppe netter Leute – was will man mehr?

 

 

Phnom Penh – Die dunkle Geschichte Kambodschas

Kambodscha – ein wunderschönes Land – mit einer sehr dunklen Geschichte. Natürlich hat man schon von Pol Pots und seinen „Umstrukturierungsmaßnahmen“ gehört, aber von den wirklichen Ausmaßen – davon, dass es sich hier um einen Autogenozid mit mehreren Millionen Toten handelte – davon hatten wir keine Vorstellung. Dass die Roten Khmer – im Namen der „Agrarrevolution“ -die Bevölkerung zwangen, ihr Leben in der Stadt aufzugeben ( was Phnom Penh innerhalb von drei Tagen zu einer menschenleeren Geisterstadt machte), Familien auseinanderriss, um die Menschen dann ohne Ausnahme zu harter körperlicher Zwangsarbeit aufs Land zu deportieren, wo sie dann ihrer Erschöpfung, Isolierung und tödlichen Krankheiten erlagen oder einfach verhungerten- unvorstellbar. Dass man die Menschen- die eigenen Mitmenschen, Kambodschaner – zudem systematisch ermorderte, wenn sie sich gegen die Zwangsarbeit auflehnten oder einfach, weil sie einer anderen politischen oder gesellschaftlichen Schicht angehörten – noch viel unvorstellbarer. Und das alles geschah in den 70ern – vor gar nicht allzulanger Zeit – und ohne Kenntnisnahme der Weltöffentlichkeit.

Hie in Phnom Penh, in der Hauptstadt Kambodschas, in der der Terror der Khmer Rouge am schlimmsten wütete, besuchten wir heute die zwei wichtigsten Ausstellungs- bzw. Erinnerungszentren. Selbst für uns „Deutsche“, die ja Horrorszenarien und erschreckende Zeitzeugenberichte aus den NS-Verbrechensstätten und aus KZ-Besuchen kennen, ist der Anblick des Grauens sehr schwer zu verdauen.

Im Toul Sleng Museum – einem ehemaligen Foltergefängnis, in dem Intellektuelle (Unschuldige) und Andersgesinnte (Unschuldige) jeder Art auf bestialische Weise (wie im Mittelalter) der Tortur unterworfen wurden, um ihnen „Geständnisse“ abzupressen – sieht man alle Gebäudeteile und Gefängniszellen noch so, wie sie von den vietnamesischen Besatzern bei der Befreiung 1979 aufgefunden wurden – inklusive der Folterinstrumente und der Blutflecke an Wänden und Decken. Die Zellen und „Befragungsräume“ zu besichtigen, jagt einem eine Gänsehaut über den ganzen Körper, sich aber vor Augen zu führen, dass die Gebäude ehemals eine Schule gewesen waren, die man hier – bewusst gewollt – als Terrorgefängnis missbrauchte, macht die Sache sogar noch schlimmer. Da die Roten Khmer – ähnlich wie die Nazis – sehr penibel auf die Orgnisation des Grauens achteten und deshalb alle Maßnahmen dokumentierten, gibt es von jedem Opfer – Männer, Frauen und Kinder(!), die hier gefoltert und anschließend – falls sie dies überlebt haben sollten – zur Ermordung weggebracht wurden – eine Aufnahme mit ihrer Insassen-Nummer. Diese Fotos starren einem von allen Wänden aus entgegen und lassen einen nicht mehr los. Besonders die Kinderfotos – wer ist zu solchen Taten nur fähig?

Hinzu kommen auch Berichte der sieben Überlebenden (im Vergleich zu etwa 20 000 Gefangenen), die ihre Erfahrungen und unsagbaren Ängste und Schmerzen schildern. Zwei davon sind auch heute noch am Leben und auch auf dem Gelände des Gefängnisses anzutreffen, wo sie ihre Biografien anbieten und zu Gesprächen zur Verfügung stehen.

Nach dem Gefängnis fuhren wir dann hinaus aus der Stadt – den gleichen Weg, den früher die Gefangenen transportiert wurden, um hingerichtet zu werden. Die „Killing Fields“ sind wohl vielen ein Begriff, tatsächlich handelt es sich hier heute um die Cheung Ek Gedenkstätte, die auf dem Gelände eingerichtet wurde, auf dem man nach Ende der Grauens-Herrschaft 8895 Leichen in insgesamt über 120 Massengräbern fand. Die Roten Khmer hatten die Gefängnissinsassen aus Toul Sleng, nachdem diese unter Folter ihre „Vergehen“ gestanden hatten, sowie deren Familien hierher verbracht, wo sie dann – unter laut dröhnender Revolutions-Musik, damit ihre Schreie nicht zu hören waren – mit stumpfen Gegenständen erschlagen oder ihnen mit speziellen Palmblättern die Kehlen durchgeschnitten wurden – Hinrichtung durch Erschießungen, die zumindest das Leiden der letzten Augenblicke gemindert hätten und in irgendeiner Form menschlich, gnädig gewesen wären , wurden aus Kostengründen (die Patronen waren zu teuer) nicht vorgenommen.  Die ehemaligen Massengräber sind heute bewachsene Hügel, aber überall auf dem Gelände schwemmt der Regen der Monsunzeit immer wieder Knochen und Kleidungsstücke nach oben, die bezeugen, was hier passiert ist. Zum Gedenken an die vielen Toten – die nach buddhistischem Ritus sicher ruhen können sollen – hat man eine Stupa errichtet, in der die Schädel und Gebeine der Opfer nach Säuberung und forensischer Untersuchung aufbewahrt und geehrt werden. Die Gedenkstätte und auch die Audioführung zeigen diesen Aspekt der schrecklichen Geschichte des Landes auf sehr eindringliche, pietätvolle Weise, und man verlässt das Gelände bestürzt, betroffen, aber auch in dem Bewusstsein, dass man nun alles daran setzt, das Andenken der Opfer zu bewahren und zu schützen, aber auch zukünftige Generationen nicht vergessen zu lassen, was passiert ist und was in Zukunft nicht mehr passieren darf…

Heute ist Phnom Penh eine volle, geschäftige Großstadt, die idyllisch am TonleSap-Fluss liegt und mit vielerlei Pagoden und Wats  sowie einem herrlichen Königspalast aufwartet. Man sieht überall lächelnde und wohl zufriedene (vor allem – auch der Geschichte geschuldet- junge) Menschen, was uns fast vergessen ließ, welches schreckliche Leid viele Kambodschaner ertragen mussten. Wir wünschen Kambodscha von ganzem Herzen, dass es sich positiv weiterentwickelt und die Menschen in Zukunft immer in Frieden und Zufriedenheit leben können!

 

Rabbit Island – Das Paradies auf Erden?

Von Kep, der kleinen Hafenstadt aus, bestiegen wir gestern früh ein kleines Boot

und fuhren etwa 25 Minuten zur vorgelagerten „Rabbit Island“, einer winzigen Insel, die sehr tropisch daherkommt und auf der man für 5 Dollar in einer kleinen Hütte übernachten kann.

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IMG_6974Nach einer sehr wackeligen Überfahrt (ich war schon ganz grün im Gesicht und musste mich nach dem Aussteigen aus der Nussschale erst mal hinlegen)

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bezogen wir sofort unsere Liegen am Strand und – schliefen natürlich sofort ein…

Das straffe Programm der letzten Tage und die am Vorabend zurückgelegten 16 Fahrradkilometer forderten doch ihren Tribut. Aber bald war die Müdigkeit wieder abgeschüttelt, und Stephan und Anja unterhielten mich den ganzen Nachmittag aufs Vorzüglichste, indem sie ein Kunststückchen nach dem anderen in einem kleinen Reifen aufführten und dabei eine mal mehr, mal weniger gut Figur machten…


Nach einem abendlichen Mahl – einheimische Küche, versteht sich –

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gingen wir dann schon zu Bett, um am nächsten Tag früh aufstehen und noch zwei Stunden am Strand genießen zu können, bevor uns das wackelige Boot wieder abholen kommen würde…

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Nach einer schlaflosen Nacht (Albträume- Seekrank ist ja mein zweiter Vorname;-) konnten wir so aber tatsächlich morgens noch Sonnenbaden und das letzte Mal in diesem (Kalender-)Jahr ins Meer hüpfen, bevor wir die Horror-Nusschale erkletterten. Und es kam noch schlimmer als gedacht: Diesmal wurden wir nicht nur von den Wellen hin- und her gedrückt – nein, nein, diesmal fuhren wir direkt und ohne Umschweife durch jede einzelne verf… vermaledeite Welle hindurch, was zur Folge hatte, dass wir nicht nur kräftig durchgeschüttelt, sondern auch nach jeder Abwärtsbewegung mit aufspritzender Gischt übergossen wurden. Was zu Anfang noch ganz lustig war (siehe Foto 1 von Anja)

IMG_7173 IMG_7171stellte sich insgesamt dann als weniger erfreuliches Ereignis heraus, waren wir doch nach wenigen Minuten alle bis auf die Haut durchnässt und nur noch und ausschließlich darauf fixiert (also ich jedenfalls), mit unseren Körpern unsere Rucksäcke und vor allem die Elektronik-Gadgets zu schützen … ( Bei jeder Welle: Zitat Anja: „ Uahhhhhh!“, Zitat Stephan „Hammer!“, Zitat Julia: „Oh Gott, Oh Gott, neeeeeeeeeeeiiiiiiiiiin,….sprutz-gurgel, Oh Gott, Oh Gott!“) Die beiden anderen behaupten ja, ich hätte zwischendurch eine Panikattacke gehabt, ich habe davon aber vor lauter Jammern, Heulen und Schreien aber gar nichts mitbekommen;-)
Endlich, endlich am anderen Ufer angekommen, waren wir alle – in welchem Maße auch immer – fix und fertig und pudelnass,

DSCN2404und konnten nur noch die Köpfe schütteln, als unsere beiden Skipper vom hinteren Rand des Bootes kamen und absolut trocken ausstiegen… Hä?!
Auf folgenden Fotos sieht man das lustige Resultat dieser Höllenfahrt und unsere kläglichen Versuche, unsere absolut durchnässten Rucksäcke und Kleidungsstücke in der heißen Sonne auf dem Busparklatz zu trocknen…

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Kleiner Trost: Unsere Backpacks sind echte Profis und haben gut dichtgehalten, und nicht mal der Laptop und das Handy haben trotz wirklich sintflutartig über uns hereinbrechenden Wellen etwas abbekommen…

Aber: So schön die Inseln hier auch sein mögen – Ich steig so schnell jedenfalls in kein Boot mehr!!!;-)

Welcome to Cambodia!

Haben („Endlich!“ meint Anja) den Sprung von Vietnam nach Kambodscha geschafft! War auch ganz unkompliziert – nur 3 Stunden mit dem Local bus, eine Grenzkontrolle,

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37 Dollar, eine Fieberinspektion

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und eine Zu-Fuß-Überquerung der Grenze, und schon waren wir da!

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Aber wir haben uns sagen lassen, dass viele noch sehr viel komplizierter (und teurer – es lebe die Korruption!) die Grenze von Thailand nach Kambodscha überquert hatten, also haben wir wohl noch Glück gehabt…
Gleich 20 km nach der von uns übertretenen Grenzstelle liegt ein kleiner Küstenort, der sehr hübsch und verschlafen ist und früher als Hauptferienort der reichen Khmer galt, bevor die Khmer Rouge hier einfielen und alles – außer der Uferpromenade – dem Erdboden gleichmachten.

IMG_6817 IMG_6854 IMG_6834Wir bezogen sofort unser Domizil (Hängematten auf dem Dach;-)

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machten uns mit dem Fahrrad auf den Weg zum Strand

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und hüpften sogleich ins seichte und sehr erfrischende Meer.

Danach erfreuten wir noch eine Gruppe thailändischer Touristen mit gemeinsamen Fotos vor der Meerjungfrau

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und radelten dann noch unter sternklarem Himmel zum berühmten Crab Market, um frisches Seafood (Anja: Vegetarisch) zu genießen.

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Fazit: Kambodscha macht einen bombastischen ersten Eindruck – Superfreundliche Menschen, eine reichhaltige Kultur, tolles Wetter, leckeres Essen, …
Hoffentlich bleibt das die nächsten Tage (nur noch 7- schnüff) so!

Mekong Delta – Das wahre Vietnam

Endlich, endlich haben wir das Vietnam gefunden, von dem wir geträumt und das wir uns vorgestellt hatten: Das Mekong Delta – die Rice Bowl des Landes – eine Region, die von tausenden kleinen Kanälen und Nebenarmen des großen Mekong durchzogen wird und deren Landschaft von zahllosen Reisfeldern geprägt ist.

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Zu den besonderen Momenten  der letzten Tage zählten:

– Der Buddha-Tempel südlich von Saigon

– Der obere Mekong und seine kleinen Ruderboote

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DSCN2078– Die tropische Blütenpracht

-Die Reisnudel-Manufaktur

-Die traditionelle Musik

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– Die wackeligen Holzbrücken

– Die spektakulären Nationalparks (Ornithologen-Traum)

– Der untere Mekong und der Floating Market

-Die Kokos-Schmuckstücke

IMG_6358 – und all die lustigen Sachen, die einam an solch langen und aufregenden Reisetagen einfallen;-)

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Saigon – Symbiose aus Ost und West

Saigon – heute Ho-Chi-Minh-City – präsentierte sich uns (nach sehr entspannter Busfahrt – man beachte Stephans glückliches Grinsen),

IMG_5608wie wir es erwartet hatten, nur noch schöner und entspannter: Die Millionenstadt zeigt viele sehr sympathische Kennzeichen einer südostasiatischen Metropole (Roller überall, Hitze und Luftfeuchtigkeit, Menschen, die in den Parks sporteln, Food Stalls etc),

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bietet jedoch auch unglaublich viele Grünflächen und supermoderne Hochhäuser, sowie sehr durchdacht eingerichtete Museen – herrlich!

Wir entschieden, sie direkt per Fuß zu erkunden, was sich – ähnlich  Hanoi – als gut bewältigbar und sehr angenehm, auch bezüglich der Orientierung, herausstellte, insbesondere mit Hilfe farblich passender Straßenkarten

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– kann man so doch die Rollermassen auf den Straßen und die Parkanlagen am besten „erfahren“. Und  dann traf es uns wie der Blitz: Weihnachten steht wohl vor der Tür?

Unser Weg führte uns vorbei an zahllosen Tourist Offices (von denen wir leider auch einige aufsuchen mussten – schließlich will ja die Weiterreise nach Kambodscha geplant sein)

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vorbei an einem berühmten Markt,

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dann ins Business-Viertel und an Kathedrale und Opernhaus vorbei in Richtung der politischen Denkmäler

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– „Palast der Revolution“ und das „War Remnant Museum“.

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Hier sind Bilder des Vietnamkrieges und seiner Folgen inszeniert – eine sehr bedrückende Ausstellung, die einem wieder mal deutlich macht, das Krieg unerträgliches Leid eben nicht nur für die beteiligten Soldaten, sondern vor allem für die Zivilbevölkerung nach sich zieht. Insbesondere die Tatsache, dass noch immer so viele extrem missgebildete und behinderte Kinder in Vietnam auf die Welt kommen, weil sich der Genpool der Eltern- bzw. Großelterngeneration durch das Einsprühen der vietnamesischen Dschungel mit „Agent Orange“ verändert hat, ist absolut beklemmend und beängstigend zugleich. Nach den wenigen Stunden in diesem Museum , das viele Gedankengänge zu Schuld und Wiedergutmachung, Krieg und Frieden provoziert – waren Stephan und ich so fertig, dass wir erst mal – zum Abschalten und Runterkommen – einen Park aufsuchen und den Kopf freibekommen mussten.

IMG_5751Als Anja sich dann gegen Abend wieder zu uns gesellte, verbrachten wir mal wieder spannende Stunden in Tourist Agencies, um dann in Anjas Hostel zu gehen, wo man vom 6. Stock aus die Stadt überblicken und den Sonnenuntergang zumindest erahnen konnte (leider versperrten einige Hochhäuser die Sicht).

Nachdem wir uns nach langem und intensivem Hin- und-Her-Überlegen, wie am besten das Mekong-Delta mit dem Grenzübertritt nach Kambodscha zu kombinieren sei, endlich Butter bei die Fische gegeben hatten, begossen wir unsere Entscheidung – entnervt und erschöpft – bei einem Bier „same same but cheaper“!

Wollen wir hoffen, dass wir jetzt die richtige Entscheidung getroffen haben! Ihr werdet es erfahren;-)

Nha Trang – Das Ibiza des Südostasiens?

Auf der Suche nach besserem Wetter (und etwas Erholung von den ganzen Strapazen der letzten Reisetage – in einem der Schlafbusse mussten wir sogar ein Fünfer-„Bett“ mit lauter fremden Vietnamesen teilen) gelangten wir in aller Frühe in das Resort-Städtchen Nha Trang. Wir stellten beide fest, dass wir noch nie um 6 Uhr morgens am Strand gewesen waren, und entschieden, sofort loszulegen und blauen Himmel und extremen Wellengang zu nutzen.

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Stephan- die Wasserratte -tummelte sich wie ein Delfin im Wasser und war auch nach mehreren Stunden kaum wieder zum Rausgehen zu überreden – die nächste große Welle schien einfach immer wieder zu verlockend , um nicht durch sie durchzuspringen oder darunter hinwegzutauchen.

Gekrötn wurden diese Anstrengungen seinerseits dann mit einem etwa 4-stündigen Schläfchen am Strand – eine Zeit, in der ich mein Buch genoss und die unterschiedlichen Wetterphänomene zählte (Wind – Sonne- Sprühregen – helle Wolken-dunkle Wolken – Wind- Sonne- Sprühregen…)

IMG_5493Man informierte uns, dass Nha Trang wohl ein ganz eigenenes Mikroklima hat und hier das Wetter dementsprechend anders ausfällt als im Rest Südvietnams ( also, wenn gerade kein Taifun vorbeikommt;-)

Als wir dann zurück in die Stadt pilgerten, wo sich eine Bar ans nächste Restaurant reiht- zwischen zwei Hotels, versteht sich – fiel uns auf, dass wir keines der aufgestellten Werbeschilde rund Zettelchen, die hier sonst immer in einwandfreiem Englisch;-) gehalten waren, verstehen konnten:

IMG_5520Man ist hier wohl extrem auf russische Touristen eingestellt, und tatsächlich zeigte sich auch im Laufe unserer 1,5 Tage hier, dass kaum Deutsche, Niederländer, Briten unterwegs sind, sondern vor allem russische Mamas und Papas. Ganz im Gegensatz zu unseren Befürchtungen, hier könnte es partymäßig ballermann-russisch abgehen, scheint das Städtchen viel mehr von Paaren und Familien genutzt zu werden.

Mittags besuchten wir eine Mini-Brauerei (!), bei der man sein Essen direkt neben dem exra für die Gäste zur Verfügung gestellten Pool genießen kann, und verzehrten in Rekordgeschwindikgeit einen vietnaeischen Seafood-Hotpot ( und wie man auf dem Foto sieht: Ja, Julia war auch in Nha Trang dabei)

Als am Abend noch die leicht angeschlagene Anja zum Abendessen zu uns stieß,

IMG_5539verabredeten wir uns für den nächsten Tag auf einer Luxusliege (3,50 € Euro pro Mann für 12 Stunden inkl.  Kuschelliege, Kokosnuss-Dach, Handtuch, Freigetränk und WiFi am Strand), um dort den Tag bis zu unserer Abreise um 21 Uhr im nächsten Schlafbus zu verbringen.

IMG_5551 IMG_5548Und tatsächlich waren an besagtem nächsten Tag die Wellen noch viel extremer als zuvor: Rote Flaggen signalisierten, dass man das Wasser eigentlich nicht betreten solle, und tatsächlich spürte man den Druck und vor allem Sog der hereinbrechenden und sich wieder zurückziehenden Wogen selbst am Rand sehr stark – einem ungeübten Schwimmer würden wir jederzeit davon abraten, bei solchen Wellen ins Wasser zu gehen. Stephan – ihr könnt es euch sicher denken – ließ sich jedoch nicht aufhalten und spielte den „Davidoff-Mann“, warf sich immer wieder in die Wellen und juchzte und poste stundenlang.

Anja und meine Wenigkeit hielten sich zunächst vorsichtig zurück, aber nach dem eine besonders freche Gischt uns ohnehin halb durchnässte, wagten wir es und betraten zumindest bis Oberschenkelhöhe die tosenden Wassermassen. Nun kam es zu einem lustigen Spektakel, dass sicher alle Russen am Strand höchlichst amüsierte und Stephan ein nachsihtiges Kopfschütteln entlockte: Wir Mädels stellten uns immer ganz stabil und der festen Meinung, der nächsten Welle standhalten zu können, in die Brandung, nur um dann festzustellen, dass die nächste Welle „riesig“ sein würde und dann Hals-über-Kopf und unter lautstarkem Gekreische an den höher gelegenen Strand zu flüchten.

Bald stellten wir jedoch fest, dass man – wenn man die brechenden Wellen erst einem überwunden hatte und weiter hinausgeschwommen war – herrliche Schwimmbedingungen vorfand. Ein Spaß, der zumindest so lange anduerte, bis wir wieder an den Strand zurückwollten  – jetzt zeigten sich nämlich wieder die Tücken der über uns hereinbrechenden Wassermassen. Wir schfften es jedoch alle heil – die ein oder andere von uns allerdings nur mit Stephans männlicher Hilfe (Zitat Julia: „Stephan, nein, ich kann nicht… gurgell… die Welle ist zu hoch, ich schwimm lieber wieder zurück -aaaaah – hihi, das war ja gar nicht so schlimm – nochmal?“).

Erschöpft und sandig bis unter die Augenbrauen verließen wir schließlich den herrlichen Strand und setzten unsere Reise ins exotische Saigon fort – mal sehen, wir viele Sandkörner dort noch mit uns ankommen werden;-)

 

 

 

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Hoi An – Wunderschöne Stadt, Besch… Wetter

Regen, Regen, Regen – Zwei Kaltfronten und ein Taifun treffen vor der Küste von Vietnam aufeinander und beeinflussen unsere Reisepläne nachhaltig … Uns reicht es jetzt allmählich (um nicht zu sagen – wir haben die Schnauze voll;-)…

Hagupit

Trotzdem haben wir natürlich auch die aktuelle Reiseetappe sehr genossen. Die letzten zwei Tage verbrachten wir nämlich im UNESCO-Weltkulturerbe-Ort Hoi An in Zentralvietnam – und es ist wirklich ein süßes, ruhiges kleines Städtchen, das zwischen einem Fluss und dem Meer liegt und in dem man herrlich spazieren, promenieren und dinieren kann

– theoretisch kann man auch mit dem Fahrrad zum Strand fahren und sich dort im Wasser verlustieren, dafür war es aber eindeutig zu kalt und zu nass – schade.  Trotzdem haben wir uns von der entspannten Atmosphäre gern einfangen lassen und hier das leicht französisch inspirierte „Savoir Vivre“ genossen.

IMG_5276 IMG_5313Dass es hier recht touristisch zugeht, ist zwar schade, aber eben nicht zu vermeiden, schließlich sind wir ja auch Reisende (die sich wohl von Touristen auch nicht so großartig unterscheiden, haben wir den Eindruck;-) und ein Bierchen bzw. einen Cocktail in Ehren kann schließlich keiner verwehren

IMG_5247(Zitat Stephan: „Exquisit , meine Frau wird zum Alki!“ Erklärung: Ein frisch gezapftes leckeres Bier kostet hier nur etwa 15 Cent und damit nur die Hälfte eines Mineralwassers – dumm, wer da kein Bier haben will;-) .  Zwischen den alten Häusern und zahlreichen Tempeln kann man in den mit bunten vietnamesischen Lampions geschmückten Gässchen herumwandern und noch das ein oder andere Mitbringsel (und auf Maß geschneiderte Winterjacken;-) erstehen.

Und am Hafen – wo viele kleine Kutterchen liegen – laden ältere Damen, die mit ihren landestypischen Hütchen wie aus einer anderen Epoche scheinen, zu kleinen Bootsfahrten entlang des Flusses ein. Hierbei lässt sich wunderbar die Stimmung auf den Brücken und  der Uferpromenade aufsaugen,

und dass die scheinbar aus dem 19. Jahrhundert stammende Dame dann nach lautstarkem Gebimmel ein Handy herauszieht und telefoniert, befördert den verträumten Fahrgast dann doch zurück in die Gegenwart.

IMG_5194Auch die Fischernetze, die mit Bambuskurbeln aus dem Wasser geholt werden, locken nicht nur die großen, hungrigen Wasservögel, sondern auch zahlreiche Schaulustige an, und wir begeistern uns für die Authentizität dieses Vorganges (wie wir später feststellen, wird auf diese Weise jedoch mitnichten hier noch gefischt – das wird wohl nur noch für die Touris gemacht – wieder mal reingefallen).

Ansonsten versuchen wir, aus dem Dauerregen das Beste zu machen und hüpfen von Pfütze zu Pfütze und von Einheimischen-Lokal zu Einheimischen-Lokal, um uns durch die örtlichen Spezialitäten zu fressen – Entschuldigung, zu futtern.  Insbesondere die „White rose“ – ein offener, mit Shrimps gefüllter Dumpling – sowie die in Bananenblättern zubereiteten Fleischgerichte sowie die WonTons haben es uns besonders angetan.

Glücklicherweise ist in diesem historischen Städtchen nirgendwo eine Waage zu finden, deshalb können wir ja gar nicht – selbst wenn wir wollten – auf unser Gewicht achten;-) Das einzig kommunistsiche, was Vietnam noch geblieben ist, ist nämlich, dass es hier im Gegensatz zu Thailand keinen einzigen SEVENEleven gibt, bei dem man sich für 1 Baht ständig wiegen und danach mit Frust-Schoko eindecken konnte – und das ist nicht nur aus diesem Grund auch gut so!

IMG_5142PS: Damit das nicht vergessen wird: Wir finden die Vietnamesen alle sehr freundlich und man wird als Reisender sehr zuvorkommend behandelt. Auch auf die Service-Qualität – egal ob im Restaurnt, in Bussen oder in den Gasthäusern – wird großer Wert gelegt. Nur Julia findet es manchmal etwas irritierend, dass viele vietnameische Händlerinnen ihr während harter Preiskämpfe die Schulter tätscheln oder eine ihrer vier „Backen“ einen heftigen Klaps davonträgt – diese Schläge hat sie sich wohl verdient, wenn sie zu frech verhandelt;-)

PPS: Zuletzt wollen wir noch auf zwei globale Phänomene hinweisen, die dem vietnamesischen Volk nicht schlecht getan zu haben scheinen: Es handelt sich hierbei um die eigentlich widersprüchlichen -ISMEN, die beide – so weiß der gebildete Leser – spezielle Eigenheiten aufweisen und auch ganz eigen Probleme mit sich bringen: Der KommunISMUS und der TourISMUS. In Vietnam sind beide vereint und scheinen sich ganz gut zu vertragen…

PPPS: Die Vietnamesen lieben Fußball! Gestern abend wurden wir Zeuge eines Länderspiels, und das Rufen und Gekreische nach jedem Tor lässt uns deutsche Fußallfans wie Anfänger aussehen… Da stört es die Leute auch nicht, dass sie zu hunderten auf einen winzigen Bildschirm schauen und die Übertragung innerhalb einer Straße oft zeitversetzt ankommt, so dass man dann durch manche Gassen eine Jubelwelle ziehen sieht bzw. hört…

IMG_5267PPPPS: Es stellt sich zum Abschluss dieses Beitrages die Frage, nach wie vielen P das PS eigentlich noch angemessen ist???