Sawadee Thailand! – Ein Interview im Flughafen

Julia: „Und, Stephan und Anja, jetzt sitzen wir am Flughafen in Bangkok und verlassen Thailand…Was denkt ihr jetzt so? Seid ihr traurig, dieses Land zu verlassen?“

Stephan: „ Also in Thailand gibt es ja sehr viel zu sehen – in unseren 19 Tagen hier konnten wir das gar nicht alles schaffen… Trotzdem freue ich mich jetzt auf Vietnam, haben die Thai mich doch manchmal ganz schön auf die Palme gebracht! Außerdem hab´ich Hunger und da soll´s Baguette geben!“

Julia: „Wieso, hat dir das Thai-Essen nicht geschmeckt?“

Anja: „ Verdammte Axt, darf ich auch mal was sagen? Thai-Essen ist super-lecker und super-günstig – sogar, wenn man so wie Stephan gerne mal zwei Portionen isst… Am besten fand ich die Currys – wenn sie nicht so scharf waren – („Miiiiillllllddddd, please!“) und die verschiedenen gebratenen Nudelgerichte!“

Stephan: „Für mich und meine Frau war der Favorit eindeutig ein rotes Thaicurry mit Ananas und Kokosnussmilch und dann Shrimps, Shrimps und noch mal Shrimps- medium spicy, für uns Europäer also schon Schwitzimann-Alarm!“

Anja: „Ich konnte für etwa einen Euro essen, andere, etwas gefräßigere Leute brauchten dann vielleicht 2-3 Euro im Restaurant!“

Stephan: „Wer ist hier dick, ich seh keinen Dicken?!?“

Julia: „Stephan, du sagtest vorhin, dass die Thai dich nerven würden. Was meinst du damit?“

Stephan: „In Thailand sind viele Leute sehr sehr freundlich – wirklich. Aber es scheint so, dass du hier als Weißnase – zumindest in den Touristengebieten – ständig Fehlinformationen erhältst. Da können schon mal aus 1,5 Stunden 4 Stnden werden, und wenn es heißt, es ginge gleich los, und man erreicht dann total abgehetzt den Treffpunkt, dauert es garantiert noch eine Stunde, bis man losfährt. Die hetzen einen echt! Vollkommen umsonst! Wenn man zum Beispiel Essen bestellen möchte – um wieder auf mein Lieblingsthema zurückzukommen – und man höflich um einige Minuten Auswahlzeit bittet, bleibt der gemeine Thai-Garcon direkt am Tisch stehen, zückt den Stift und schaut einen ungeduldig an.“

Anja: „Ich würde eher sagen: Das Problem ist, auch wenn sie einen Stift zücken, heißt das noch lange nicht, dass sie sich Notizen machen und dann auch das richtige Essen bringen!“

Julia: „ Anja, was meinst du damit? Hast du ein Beispiel für unsere Leser?“

Stephan: „Gute Überleitung, Frau Lehrerin!“

Anja: „Etliche! Beispiel Pizza-Problematik: In Chumpohn bestellten wir in einer vermeintlichen Pizzeria vier verschiedene Pizzen, alle in Small, und die Frau signalisierte uns, sie hätte alles verstanden. Wir deuteten sogar auf die gewünschten Pizzen und zeigten mit den Händen die Größe an, um auf Nummer Sicher zu gehen. Die Bestellungen wurden mit einem heftigen Nicken aufgenommen, und die Bedienung, die gleichzeitig als Köchin fungierte, verschwand eilfertig hinter dem Ofen… Nur um mit vier Hawaii-Pizzen (nur Julia hatte Hawaii bestellt!) in verschiedenen Größen zurückzukehren. Und auf der Hawaii-Pizza fanden sich neben seltsamen Salami-Stücken außerdem Thunfisch und Pilze… Wenn wir nicht aus Versehen das Überraschungspaket gebucht hatten, gab es da wohl einige Missverständnisse… Ähnliches passierte uns so noch mehrmals, so dass ich, obwohl wir immer mal wieder eine Pizza gegessen haben, immer Hawaii bekam, obwohl ich Hawaii hasse!“

Julia: „Stephan, hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?“

Stephan: „Ja – da ich ja auch immer beim Essen dabei war! Danke für diese sehr intelligente Frage!“

Anja: „ Außerdem ziemlich blöd, diese Frage zu stellen, denn Julia war ja auch immer dabei!“

Julia: „Ich wollte mir halt mal was Neues für unseren Blog ausdenken, ok?!! Also weiter im Text!“

Stephan: „Also gut, neben den Pizza-Koinzidenzien gab es auch weitere Kommunikationsschwierigkeiten, die wir so noch in keinem (!) Land erlebt haben. Auch wenn man die Sprache des anderen nicht kennt, sind einige Gesten und Gesichtsausdrücke – zumindest in China, Japan, etc etc – universal verständlich. Für die Thais gilt das leider nicht! Versucht man beispielsweise, in einem Gespräch über Zimmerpreise durch ein Deuten auf die Augen, auf das Zimmer und den Schlüssel verständlich zu machen, dass man sich den Raum zuvor ansehen will, wird man ungläubig angeschaut, und der Zimmerpreis wird mehrfach wiederholt. Dass ich für 400 Baht keine Augen-Op bekommen würde, war mir schon klar… Überhaupt: Das Reisen zu dritt war für die Thai mehr als unverständlich, und mehrfach zeigte man uns Zimmer mit nur einem Doppelbett, oder nur zwei winzigen Einzelbetten und nickte mir wissend und anerkennend zu…“

Julia: „Das hätte dir gefallen!“

Stephan: „Wie auch immer, einer meinte sogar, ich und Julia wären Anjas Eltern …“

Julia: „Frechheit!“

Anja: „Aber auch andere Aspekte gingen mir manchmal mächtig auf den Keks:Abnds um 20 Uhr zum Beispiel – da will man in Ruhe zum Essen gehen und vielleicht noch einen Spaziergang in der Stadt machen – und dann ht da schon alles (!) zu, weil alle Thai zu Hause vor dem Thai-Tatort sitzen! Mann, das ist ma aus so warmen Ländern gar nicht gewöhnt, dass man da so früh die Bürgersteige hochklappt und uns arme Touristen verhungern lässt… Ach ja, und noch was: Die Leute hier fahren wie die Bekloppten und noch egozentrischer als Stephan… “

Stephan: „ Ich muss kurz einwerfen: Im Gegensatz zu Indien, wo der Verkehr auch schrecklich ist, sind hier nicht die Kühe, sondern vielmehr die Hunde selbstmordgefährdet…“

Anja: „ Aber in Mauritius…“

Julia: „Jetzt bitte bleibt mal beim Thema.“

Anja: „Also, die Thai haben noch nicht so ganz verstanden, dass hier Linksverkehr herrscht… Somit ist ein Überholen nur durch Überqueren aller drei Spuren – zum Beispiel auf dem Highway-möglich . Außerdem fahren Rollerfahrer auch gerne mal auf der verkehrten Seite auf dem Highway – manchmal kommen dir also Rollerfahrer von links und rechts entgegen…“

Stephan: „Und Krankenwagen!Die kommen sowieso aus allen Richtungen! Reissverschlussprinzip ist hier auch völlig unbekannt!“

Anja: „Jeder kämpft für sich allein!“

Stephan: „Obwohl die Straßen hier eigtl gut sind, ist das Fahren recht anstrengend!“

Anja: „Man muss halt doppelt aufpassen, weil von allen Seiten ständig etwas kommen kann!“

Julia: „ So, Kinder, jetzt mal genug vom Verkehr…

Stephan: „Harr harr!“

Julia: „Was hat euch denn besonders gefallen, was hat euch beeindruckt in diesem schönen Land!“

Stephan: „Außer meiner Frau im Bikini?;-) Die Strände im Süden waren schon außergewöhnlcih schön…“

Anja: „Vor allem, weil sie menschenleer waren…“

Stephan: „Zudem ist es echt ein Erlebnis, in Wasser mit fluoreszierenden Algen zu schwimmen!“

Julia: „Aha, spannend! Können wir jetzt bitte mal zur Kultur kommen!“

Stephan: „Ich bin raus, Anja, sag du mal was!“

Anja: „Na toll! Oh Mann… Julia, sag du doch mal was….“

Julia: „Na gut, wenn ihr unbedingt wollt… Es ist wirklcih beeindruckend zu sehen, mit welcher Energie und Ästhetik hier wunderschöne buddhistische Tempel gebaut und erhalten werden. Wirklich imposant. Für uns Europäer schwer nachzuvollziehen hingegen ist die große Verehrung, ja der geradezu allgemeingültige Heroenkult für die Königsfamilie. Überall stehen Poster, Bilder, Statuen, etc… Insgesamt war der Süden mit seinen Stränden zwar sehr entspannend, und wir hatten eine superlustige Zeit, mehr erfahren und erlebt haben wir dann aber im Norden, und deshalb würde ich jedem Thailand-Urlauber empfehlen, Baden und eine Reise in den Norden zu kombinieren, sich dabei aber nicht von Affen beißen zu lassen!“

Anja: „ Hört, hört!“

Stephan: „Genug Gedönse! Zurück zum Essentiellen: Zum Essen;-) Also thailändisches Essen ist wirklich das allerbeste, was wir auf unserer Reise durch zahllose Länder bisher vorgesetzt bekommen haben. Fast alles, was wir probierten, schmeckte ausgezeichnet, und auch das Essen von den Streetcooks war immer lecker und wir hatten keinerlei Probleme, wenn es auch manchmal kalt war, was laut Ben bei einer Durchschnittstemperatur von 30 Grad eine lässliche Sünde sei… Ich glaube, dass wir auf jeden Fall wieder hierher kommen werden – wir müssen ja schließlich noch Ayottaha besichtigen und nach Chiang Mai reisen und und und“

Anja: „ Bier ist hier auch lecker (vor allem Chang)!“

Julia: „Insgesamt hat Thailand uns allen sehr gut gefallen.
Jetzt aber auf zu neuen Ufern – Veni, Vidi, Vietnam!“

PS. Vor lauter Blogschreiben hätten wr heute zum ersten Mal in unserem Leben den Flieger fast verpasst – Stephan ging zufällig zwischendurch aufs Klo und kam dann angesprintet: „He Leute, last call!“ Was war passiert? Wir hatten immer auf Anjas rmbanduhr geschaut, und da war es erst kurz nach drei… Dummerweise war die Uhr wohl nachts für eine halbe Stude stehen geblieben und sie hatte sie dann einfach aufgezogen und vergessen, sie umzustellen (Zitt Anja: “ Leute, immerhin war es nur ne halbe Stunde und nicht ne Stunde!“) Und wir hatten uns schon gewundert, dass der Checkin so früh aufgemacht hatte…

Umphang – 13 Stunden Autofahrt, 1,5 Stunden am Wasserfall…

 

… aber wie ihr seht, hat es sich echt gelohnt – wer kann schon von sich behaupten, dass er im größten Wasserfall Südostasiens schwimmen war?

Sukhothai – Der Geburtsort Thailands

Heute besichtigten wir die „riesigen“ Tempelanlagen in Sukhothai, das als Geburtsort der Thai-Kultur und der Thai-Schrift gilt.

Um den Komplex, der in einem historischen Park liegt, zu besichtigen, mieteten wir uns (für die enorme Summe von 1 Euro pro Mann) je ein Fahrrad, wobei wir alle unterschiedliche „Modelle“ wählten: Julia ein etwas zu kleines Kinderfahrrad mit weichem Sattel, Anja ein rotes Modell, bei dem die Pedale „flexibel“ angebracht waren, und Stephan ein Fahrrad, bei dem der Ständer nicht funktionierte…

IMG_2584 DSCN1493 IMG_2913
Nichtsdestotrotz hatten wir sehr viel Spaß am Radeln, und Julia und Stephan stellten wieder mal fest, wie herrlich Radfahren ist, wenn man nicht im Alpenvorland wohnt, und drehten sogar Extra-Runden um die kleinen Seen

DSCN1485(Anja betrachtete unser Treiben belustigt und dachte sich – da sie ja andere Fahrrad-Höchstleistungen gewöhnt ist, ihren Teil).

Insgesamt ergab sich somit eine ideale Gelegenheit, die ultra-idyllische Parkanlage mit Teichen, Brücken, und eben den sehr gut erhaltenen und extrem eindrücklichen Tempeln – ein bisschen wie Angkor Wat in der Baby-Ausgabe – zu erforschen und in aller Ruhe zu erkunden.

Natürlich fanden sich dabei auch wieder zahlreiche Foto-Möglichkeiten, die wir selbstverständlich auch gerne nutzten;-) Dass wir dabei gegen zahllose ungeschriebene Gesetze verstießen

IMG_2621 IMG_2710 DSCN1488

(eigtl. darf man nicht in den selben Stellungen posieren wie Buddha, aber es ist halt so vieeeel lustiger… – wir sind halt solche Poser, oh je) störte uns dabei herzlich wenig.

Nachdem wir genug Kultur genossen hatten (und Anja außerdem schon wieder hungrig war;-)

IMG_2856

verließen wir den Komplex, gaben die Fahrräder zurück und speisten herrlich leckeres Thai-Curry für nur 80 Cent pro Portion (insgesamt ein echter Spartag also;-). Richtung Westen fuhren wir dann weiter, um den Hotspot für die nächsten Tage – das Grenzstädtchen Mae Sot nahe Myanmar – zu erreichen. Und hier erwartete uns noch am Spätnachmittag ein tolles Highlight, mit dem wir gar nicht gerechnet hatten, und das uns eine ältere Aussteigerin als Geheimtipp verraten hatte:

Gleich in der Nähe von Mae Sot, in den Bergen Richtung Myanmar, liegt ganz versteckt am Gipfel eines Hügels ein buddhistischer Komplex, der aus mehreren kleinen Tempelchen besteht, die in der Wildnis verborgen sind. Die Fahrt dorthin führte uns durch eine herrliche Landschaft mit wundervollen Ausblicken und vorbei an Reisfeldern und vermeintlichen Grasanbaugebieten (also schon Hanf, aber eben Nutzhanf;-).

Am Fuße besagten Hügels angekommen, erwartete uns eine kleine Schar von Kindern,

IMG_3037

die uns den Hang hinaufführten und uns dabei ganz motiviert mit Pappstückchen zu Luft wedelten. Die Kids waren superfreundlich und lustig drauf und freuten sich, als wir all ihre Namen auswendig lernten (was nicht schwer war, die thailändischen Namen sind alle superkurz: Beij und Anbo und Tao und Boa und Ang und und und…) und sie mit uns zusammen fotografiert wurden.

DSCN1515Der Aufstieg war zwar wieder mal feucht-schwitzig und auch recht anstrengend (besonders, da wir ja morgens so viel Fahrrad gefahren waren),

es lohnte sich aber wieder mal: Oben erwarteten uns nicht nur verschiedenste Buddha-Statuen (ja sogar angeblich Buddhas Fußabdruck)und ein grandioser Ausblick auf den Sonnenuntergang,

IMG_3134 IMG_3143 IMG_3166 IMG_3091 DSCN1521 DSCN1517 DSCN1518sondern auch ein grinsender buddhistischer Mönch und seine burmesische Familie, die uns total freundlich und selbstlos zum Kaffee einluden und uns sehr nett unterhielten (Zitat Mönch – der wohl sehr interessiert war, wie unsere kleine Dreierkonstellation zusammenpasst und mich deshalb befragte-: „Ah – that is your husband and that is your daughter, no?“ – Grrrrrrr).

DSCN1530Als es dann dunkel wurde, wollten wir uns möglichst schnell wieder hinunter begeben, die Leute versicherten uns aber, es gäbe keinen Grund zur Eile. Und tatsächlich: Für den Weg bergab hätten wir uns keine Sorgen machen müssen, die Kinder hüpften voraus und schalteten alle paar Meter Laternen mitten im Urwald an.

IMG_3182 IMG_3185Dafür und auch für ihre tatkräftige Unterstützung beim Aufstieg belohnten wir sie mit Gummibärchen und Haargummis, die sie ganz begeistert annahmen. Total erschöpft und glücklich, einen so schönen – kulturreichen und sportiven Tag – erlebt zu haben, beschlossen wir den Tag in einem italienischen Restaurant bei Original-Gnocchi und natürlich dem unvermeidlichen Curry…

( Damit unsere besten Stücke trotz so viel Sport knackig und rund bleiben;-)

IMG_3076 IMG_2672

Manchmal verspeist man den Affen, manchmal wird man vom Affen verspeist

Nachdem wir Ben nach einer zeitraubenden Internetsession am Morgen, bei der wir dann noch unsere Vietnam-Flüge buchten und unser Visum beantragten, am Flughafen rausgeworfen hatten (eigtl. Hatten wir ein großes Abschiedszeremoniell geplant, das fiel aus Zeitgründen dann leider flach, sorry), verlängerten wir unseren Mietwagen und sausten sofort nach Norden.
Julia ( und heimlich natürlich auch Anja und Stephan) freute sich schon wie ein Schnitzel, dass es jetzt endlich wieder Kultur pur geben würde…
Erster Stopp: LOPBURI. Diese Kleinstadt ist zum Einen durch ihre Tempel- und Palastruinen, die im Khmer-Stil gehalten sind, berühmt, zum Anderen zieht sie aber die Touristen an, weil sie zum Teil von Menschen und zum Teil von Affen bevölkert wird (etwa 40:60).

Dies ließ Stephans Herz sogleich höher schlagen, ist er doch ein großer Affenfan und lässt auf dieser Reise keine Gelegenheit aus, sich mit Affen zu vergnügen.
Als wir ankamen, hieß es nicht mehr auf Fußgänger, sondern auf Affen auf der Straße und beim Einparken zu achten. Auch die Ruinen und Statuen (was glaubt ihr, was diese wohl darstellen?)

DSCN1416

sind von den kleinen haarigen Biestern besetzt. So stürzte Stephan sich mit Begeisterung und Anja mit Argwohn und Angstschweiß (sie hat traumatische Kindheitserinnerungen bezüglich Äffchen und außerdem keine Tollwutimpfung) in das Gewimmel – Julia kam als Fotografin mit. Zunächst wirkten die Affen ja noch ganz nett und niedlich, und der Herr vergnügte sich mit mehreren Äffchen uf seiner Schulter und grinste dabei wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum.

Die Tiere wurden jedoch zunehmend zutraulich und geradezu dreist, sind sie wohl auch Fütterungen durch Touristen gewöhnt, und versuchten nicht nur, Stephans buddhistische Halskette zu klauen (da sieht man genau, in was für einer Art Tempel sie leben) sondern auch an Anja und Julia hochzukletterten, was natürlich in spitzen Schreien gipfelte und Julia davon überzeugte, es Anja gleichzutun und etwas Sicherheitsabstand zu halten.

Als Stephan nun doch, nachdem es ihm zu bunt wurde ( die Äffchen wollten sein Bargeld klauen! Und dann hätte er Ärger von Julia bekommen) versuchte, die Viecher abzuschütteln und dann auch noch seine Frau zu retten, biss ihm eines der Äffchen in die Hand, und ein anderen versuchte, ihn in die Wade zu schnappen. Stephan tat das allerdings mit einem Lachen ab, und ließ sich von einem herbeieilenden Wachmann einen Affenstock reichen, den er jedoch nicht benutzen wollte (er wollte schließlich weiter auf Tuchfühlung gehen) und ihn deshalb direkt an die Damen weiterreichte, die den Stock wild schwenkten, um sich die Äffchen vom Leibe zu halten und gar nicht erst einen damit schlagen zu müssen.

IMG_2475 IMG_2468
Nach einem kurzen Rundgang (Anjas Stimmung war mittlerweile in pure Panik umgeschlagen),

IMG_2450

besichtigten wir eine Ruine noch von innen, in der zum Glück keine Affen waren, man diese jedoch prima geschützt von den Gittern aus bei ihren Sexualakten (Affen haben wohl auch Oralverkehr!) beobachten konnte.

Stattdessen erfreuten wir uns hier an der Anwesenheit von süßen Fledermäuschen, die uns gleich wieder mit der örtlichen Fauna versöhnten.

DSCN1433
Nach Verlassen des sicheren Schutzhafens machten wir uns eilenden Schrittes – Stephan allerdings mit großer Wehmut im Blick – auf zum Auto. Nachdem wir erstmal vollkommen unbedacht losgefahren waren, thematisierten wir nach einigen Kilometern dann doch noch mal die Affen-Attacke, und Stephan wünschte – nachdem er erfahren hatte, dass Tollwut trotz Impfung lebensgefährlich sein kann – ins nächstbeste Krankenhaus gefahren zu werden. Zwar waren wir alle der Meinung, dass die Äffchen zu 99 Prozent keine Tollwut gehabt hatten ( daswürde sich ja wiederum auch rasend schnell in der Stadt verbreiten, und das würde zu einer Riesenkatastrophe führen), aber nichtsdestoweniger wollten alle auf Nummer Sicher gehen. Glücklicherweise hatten beide Mädels bei den beherzten Sprüngen der Äffchen keine Verletzungen davon getragen und konnten dementsprechend recht entspannt das Krankenhaus betreten.
Dort angekommen, stellten wir fest, dass die Lage sich hier zwar besser ausnimmt als in Indien (wir berichteten), wir aber trotzdem schnellstmöglich wieder diesen Ort verlassen wollten. Als nach etwa 15 Minuten gebrochenem Gespräch die Ärzte verstanden hatten, was Sache war, verpassten sie Stephan eine Booster-Tollwutimpfung ( unter den Argusaugen Julias, die die Originalspritzen-Verpackungsentnahme überwachte) und verpassten ihm eine ganze Ladung Antibiotika, während Anja draußen Geckos zählte.

Nachdem wir dann noch in einem Formular Stephans Daten – inklusive Beruf und Konfession der Eltern angegeben und drei Mal zur Apotheke und wieder zurückgegngen waren, konnten wir das Klinikum nach einer guten Stunde wieder verlassen. In einigen Tagen gibt es die zweite Spritze, und dann müsste eigentlich alles ok sein. Wir hoffen, Stephan hat daraus eine Lehre gezogen und ist in Zukunft bei Äffchen etwas vorsichtiger ( Zitat Stephan: „ Wieso denn? Die Äffchen waren doch ganz lieb! Die haben mit mir gespielt und sind auf mir herumgeklettert, und erst, als ihr das Kreischen angefagen habt, haben sie gespürt, dass jemand Angst hat, und das hat sie so nervös gemacht, dass sie dann zugebissen haben… Ihr seid also schuld!“ Zitat später: „Na gut, ihr habt ja recht, man muss aufpassen, wenn Tollwut so gefährlich ist… Aber ich bereue nichts!“)

PS: Abends sind wir noch an einer sehr speziellen thailändischen Kulturveranstaltung vorbeigekommen – Car-HiFi -Tuning-Party mit hübschen Tänzerinnen, die sich zu absolut ohrenbetäubend wummernder Musik sexy bewegten

… und eine Menge Thai-Männer, die vollkommen unbeteiligt und ohne auch nur zur Musik zu wippen, dabei standen… sehr strange…

IMG_2566 IMG_2550 DSCN1438

A girl’s day off – this is a man’s world

Nachdem wir uns durch den morgendlichen üblichen Bangkoker Verkehr gewühlt hatten (Anja diesmal als Fahrerin musste leider feststellen, dass der Tagverkehr den Nachtverkehr bei weiterm übertraf) und die dt. Botschaft sogar halbwegs pünktlich (30 min zu spät) erreicht hatten und wir feststellten, dass wir nachts bereits ca. 3 mal daran vorbeifgefahren waren, trennte sich das weibliche vom männlichen Geschlecht und machte sich auf, Bangkok zu Fuß und mit TukTuk unsicher zu machen.

IMG_2371
Die vermeintlichen Alphamännchen der Gruppe mussten sich derweil durch den bürokratikschen Djungle der thailändischen Hauptstadt kämpfen. Doch davon später mehr. Die Mädels liefen gefühlte 50 km durch die Stadt bei 35° C (oder waren es gefühlte 35°C bei tatsächlich 50 km?) und gönnnten sich das ein oder andere Croissant und erfrischende Früchte am Straßenrand.

IMG_2261 IMG_2270

Derweil waren Stephan und Ben mit Warten und sich über dt. Beamte lustig machen beschäftigt. Dabei stellten sie fest, dass man selbst als dt. Steuerzahler auf dt. Boden im Ausland nichts geschenkt bekommt. So musste jede nötige Kopie (z.B. Der Passierschein A38) und selbst die Stifte zum Ausfüllen der etlichen Formulare extra bezahlt werden.

Derweil in Chinatown: bei nunmehr 38°C bestaunte Anja ungläubg und Julia emotionslos – sie kannte es ja schon aus China – das chinesische Treiben und die Haifischflossen neben den unzähligen unsinnigen Plastikprodukten.

IMG_2283 IMG_2276

Da aber nach dem Kommerz auch immer Kultur kommen muss, machten sie sich bald auf den Weg nach Wat Saket um den Golden Mountain zu erklimmen und dort die Aussicht auf Bangkok zu genießen.

Inzwischen hatte die dt. Bürokratiemühle gemahlen, sodass Ben mit einem druckfrischen vorläufigen Reisepass zu Stepan blickend äußern konnte „na das war ja mal gar nicht sooo kompliziert“. Nun galt es „nur noch“ die thailändische Immigration aufzusuchen, um sich einen neuen Einreisestempel geben zu lassen Typisch deutsch vermuteten wir, dass die Immigration im Botschaftsviertel zu findenn sei, aber weit gefehlt: wir bestiegen zuversichtlich ein Taxi, dass uns nach „nur“ einer Stunde Fahrt bei einem riesigem Gebäudekomplex ablud. Also stürzten wir uns in den diesmal thailändischen Bürokratiewahnsinn und füllten dergleichen wichtige Informationen in verschiedene Formulare ein, wie z.B. die Namen von Bens Vorfahren, die Blutgruppe seiner Katze und die Konfessionszugehörigkeit seines ehemaligen Grundschul-Religionslehrers. Auch anderweitig wurden unsere Erwartungen in die hiesige Verwaltung nicht enttäuscht: es galt noch vor der unerlässlichen Mittagspause einen letzten Stempel zu erhalten. 5 Min vor 12 kamen wir an die Reihe, unsere Angaben wurden gecheckt, der erlösende Stempel gehoben um dann jedoch unverrichteter Dinge 2 cm über dem Blatt schwebend abgelegt zu werden, da die Vesperglocke läutete. Also hieß es für uns auch 1,5 h Pause zu mache, die wir mit Shopping und Nahrungsmittelaufnahme im Foodcourt der Anlage verbrachten. Ben und Stephan waren sich zu dieser Zeit noch sicher, den Treffpunkt in der Stadt mit den Mädels einzuhalten, lag doch Ben’s Pass zur endgültigen Abstempelung ganz oben auf dem Schreibtisch der Grenzbeamtin und deren Abstempelhilfe bereit.
Das Weibsvolk nutze die letzte Stunde weiblicher Freiheit zum ausgiebigem Shoppen und ein kühles Bier in der berühmten Kao San Road

IMG_2369

und ergatterten jeweils ein hervorragend zum jeweiligen Typ passendes Kleid.

IMG_2389Die Stimmung kippte um 14:30 leicht, da von den beiden Herren nicht das kleinste Zipfelchen am vereinbarten Treffpunkt zu sehen war. So hinterließen Julia und Anja nach schwitzendem Rumsitzen für eine Stunde in der Sonne, eine aus dem Reiseführer improvisierte Nachricht, dass die Männer verdammt nochmal am Treffpunkt warten sollten, bis die Mädels von ihrer 2. Shoppingtour wiederkommen würden.

IMG_2382

Doch dazu kam es nicht: Als Ben und Stephan nämlich ihren nun hoffentlich gestempelten Pass abholen wollten, war dierser 1. noch stempellos und 2. kurzfristig unauffindbar. Eine weitere kurze Wartezeit (ca. 2h später) hatte Ben endlich alles was er für die Heimreise benötigte beisammen und die Männer machten sich auf, um das schöne Geschlecht im Vergnügungsviertel Bangkoks aufzusuchen. Als die beiden durch die verruchten Straßen wanderten, wurden sie von 2 Exemplaren dieser Gattung angesprungen (natülich keine Prostituierten wie ihr gedacht habt, sondern Anja und Julia). Zum Abschluss des Tages bekam Ben eine Thai-Massage spendiert und lud uns entspannt (nicht so wie ihr denkt) zu einem leckeren Abschiedsessen inklusive Cocktails ein! Danke BENGKOK für die schöne Zeit und das tolle Essen!

Bangkok by car

Bilanz unserer Autotour durch Bangkok:

  • 2 Schachteln Zigartetten,
  • Etliche Schweißtücher
  • abgekaute Fingernägel
  • Bissspuren im Lenkrad
  • 17 befragte Thailänder (2,5 waren der englischen Sprache mächtig)
  • 2 eingeschweißte gekaufte Straßenkarten, die leider Bangkok nicht enthalten
  • 1-3 Zwischenstopps an Orten mit free Wifi zwecks eigener Standortbestimmung und Routenplanung
  • 1/4 Tank weniger
  • etliche von Julias „Ich habs doch gleich gesagt, wären wir doch zum Airport gefahren, dann wäre ich schon im Bett!“
  • 3 durchfahrene Busspuren
  • mehrere aggro Stephans „Geradeaus hilft mir gar nix!!!!“
  • ganz ganz viele Nerven

und am Ende doch ein bezahlbares „botschaftsnahes“ Hotel in Bangkok

Bangkok Thailand Scooters Driving Through Traffic Downtown

Was war passiert?
Auf unserer Rücktour nach Bangkok (wir fuhren einen Tag eher zurück, da Ben zwecks Pass zur dt. Botschaft musste) entschieden wir – naiv wie wir ja alle sind- dass wir doch in einem günstigen Hotel in der Nähe derBotschaft direkt an der Einfallstraße 4 übernachten könnten. Also fuhren wir munter auf der vermeintlichen 4 nach Bangkok hinein und überstimmten die kritische Stimme von Julia „Lasst uns einfach zum Flughafen fahren, da finden wir das Hotel ohne Probleme“. Die Munterkeit verschwand just als wir merkten, dass wir gar nicht mehr auf der 4, sondern auf der 35 fuhren. Der Herausforderung, unser Hotel zu finden, stellten Stephan, Ben und Anja sich sofort und dachten sich, dass 4 intelligente Menschen wohl in der Lage sein müssten, die Marco Polo Empfehlung „auf keinen Fall mit einem Mietwagen durch Bangkok zu fahren“ zu widerlegen.

bangkok-city-night-traffic-sky
Wir wir feststellten, hatte der Marco Polo Führer leider recht, und sowohl die Straßenführung als auch die anderen Verkehrsteilnehmer brachten uns gehörig zur Verzweilflung: man wusste nie, ob man man geradeaus fuhr oder sich bereits auf einer Abbiegespur befand. Die hauptsächlich in Thai gehalteten Verkehrsschilder halfen uns auch nicht gerade weiter. Zur Krönung des ganzen Wirrwarrs umschwärmten und umspülten uns gefühlt 1 Millionen Rollerfahrer , die willkürlich die Spur wechselten und ihren Führerschein für 30 BAHT wohl in der Kao San Road haben fälschen lassen (hier geht das wohl an jeder Ecke). So durchfuhren wir diesen Moloch aus Beton und Metall und  irrten ca 3,5 h an zahlreichen 7/11 (Supermarkt) und unbezahlbaren Hotels vorbei. Stephans Stimmung erreichte kurz vor dem Ende unserer Oddyssee den Höhepunkt als wir eine Busspur für eine Abbiegespur hielten und winkend (Stephan geifernd) an mehreren Bushaltestellen, die hier so ausgebaut sind wie U-Bahnstationen, mit wartenden Fahrgästen und bei unsererem Auftauchen dumm dreinblickenden Security-Beamten, vorbeifuhren.

bangkok-city-night-traffic

Die Passagiere hatten wohl mit einem größeren Fahrzeug gerechnet, desssen Dach nicht nur bis zur Bahnsteigkante reichen würde. Wäre Stephans Stirn nicht schon so prominent, hätte er sich bestimmt in diesem Moment die Haare gerauft, da nun auch auf der linken Seite der Busspur Mauerwerk eine schnelle Flucht verhinderte und sich deswegen die oben beschriebene Szene noch an mehreren Haltestellen der Buslinie wiederholte.

Schließlich erreichten wir doch noch das angesteuerte botschaftsnahe und  bezahlbare Hotel, und mit dem letzten Nachklang von Julias sanften Worten ( Zitat Julia, in aggressiv-klugscheißerischem Ton: „Ich habs doch gleich gesagt!“) schlummerten wir bald ein.

Obwohl wir über Bangkoks Straßenlabyrinth triumphiert hatten, schworen wir uns, nie wieder im Innenstadtbereich mit dem Auto unterwegs sein zu wollen…

PS: Dieser Schwur hielt allerdings nicht lange vor – nur bis zum nächsten Morgen, als Stephan mit den Worten: „Lasst uns doch mit dem Auto zur Botschaft fahren – schaut bei google maps ganz einfach aus!“ erwachte. Zum Glück hatten wir über Nacht auf Julias Handy eine Navi-App geladen;-)

Krachender Kajak-Spaß auf Ko Jum

An einem (zumindest halbwegs sonnigen) Morgen machten wir uns – wie wir es ja schon seit Tagen geplant hatten – auf, um mit dem Kajak die Insel Ko Jum zu „umrunden“. Am Abend vorher hatten wir ein Kajak organisiert – leider aber nur eines, da alle anderen schon vermietet waren (Anja und Ben machten einen halben Rundgang über die Insel, um noch eines zu organisieren, wurden aber von menschlichen Rottweilern von den „Edel-Ressorts“ vertrieben) – und hatten schon fieberhaft überlegt, wer in welchem Turnus wie neben dem Boot herschwimmen sollte, bis sich dann am Morgen glücklicherweise herausstellte, dass doch zwei Kajaks frei wären. Also schnappten wir unsere Schnorchelsachen und paddelten – brav getrennt in Männlein und Weiblein – los.

Leider mussten wir diese Kombination bald aufgeben, da ich in der absolut unbequemen Paddelhaltung sehr bald Rückenschmerzen bekam und deshalb zum männlichen Stephan, der uns alleine weiterpaddeln konnte, umziehen musste. Die anderen beiden entwickelten sich bald zum „Dreamteam“ und tauchten ihre Paddel äußerst synchron in die türkisen Fluten ein, und so erreichten wir schnell die Strände, an denen wir Pause machen und schnorcheln gehen wollten.

IMG2542 IMG2543 IMG2540
Nach diesen kurzen Erfrischungsstopps – aber natürlich weit davon entfernt, auch nur die Spitze der Insel passiert zu haben – entschieden wir, dass es nun kräftemäßig an der Zeit wäre, umzukehren. Auf dem Rückweg band ich das Kajak an mir fest und zog es schwimmend eine ganze Weile mit Stephan an Bord durch das Wasser, wobei ich entdeckte, dass unter uns ein noch nicht zerstörtes und sehr quirliges Korallenriff lag. Sofort sprangen wir natürlcih alle wieder ins Wasser und schnorchelten wie die Wilden (und entdeckten auch zahreiche giftgrüne, türkise und orange Korallen und zahlreiche verschiedene Fische sowie Seegurken und – in Anjas Fall – Kugelfische und Schwertfischchen).

Nach einiger Zeit stellten wir fest, dass Anja und Ben wohl schon weitergepaddelt waren, was uns jedoc nicht aufhielt, munter händchenhaltend weiter zu schnorcheln. Erst, als ich schon fast am Rande meiner Kräfte war, gab ich Stephan zu verstehen, dass wir auftauchen und heimpaddeln sollten. Vor extremer Konzentration auf die Unterwasserwelt hatten wir gar nicht mitbekommen, wie sich die Welt über Wasser verändert hatte: Statt des strahlenden Sonnenscheins warteten jetzt am Himmel dunkle Gewitterwolken auf uns, und die ersten – noch zarten -Tröpfchen begannen bald auf uns herabzufallen. Bald hatten diese sich in riesige Tropfen verwandelt, die mit rasender Gewalt auf uns niederprsselten, und die Blitzeinschläge und das Donnergrollen kamen auch immer näher. Von den unangenehmen Wetterbedingungen vorangepeitscht, legten wir uns kräftig ins Zeug, um den nächsten Strand zu erreichen, wo wir uns blitzschnell au dem Boot an Land retteten und uns direkt in den Sand warfen – sind wir uns doch beide bewusst, dass man als Mensch in einem Boot auf dem Wasser oder stehend am flachen Strand ein ideales Ziel für einen Blitzeinschlag darstellen kann….

Dort lagen wir also zitternd (vor Kälte, nicht vor Angst, versteht sich) und warteten, dss das Gewitter nachlassen und wir weiterpaddeln würden können. Nach einer gefühten Ewigkeit – es regnete nur noch leicht, und das Gewitter schien sich nach Ko Phi Phi verzogen zu haben – zogen wir das Kajak am Strand, im seichten Wasser, hinter uns her , bis wir eine Stelle erreicht hatten, an der wir es wieder zu Wasser lassen und schließlich an unseren Heimatstrand paddeln konnten. Mit allerletzter Oberarm-Muskel-Kraft erreichten wir also unsere Destination, wo uns ein leicht besorgter, aber nun umso erleichterter Ben erwartete, um uns zu helfen, das Boot an Land zu ziehen. Er und Anja hatten es gerade noch zu Beginn des Gewitters geschafft, den rettenden Hafen zu erreichen… Mein altes Handy – das ich in der weisen Voraussicht statt des aktuellen für solche Aktionen mitgenmmen hatte – überlebte dieses Abenteuer trotz heftiger Wasserattacken in der improvisierten Plastiktüt, weshalb zumindest von em Beginn des Kajakabenteuers Beweisfotos exitieren;-)

Nach diesem – in diesem Fall selbstfabrizierten – Abenteuer mussten wir erst mal alle einen wohlverdienten Mittagsschlaf machen…

Merke: Kajakfahren das ist lustig, Kajakfahren das ist schön, doch dabei sollst du nie vergessen, auch mal himmelwärts zu seh´n….    (und deine Oberarmmuskeln außerdem nicht überschätzen;-)

PS: Der letzte Tag am Strand ließ sich dann bedeutend ruhiger an – Ben und Anja turnten herum, und ansonsten versuchten wir, auf Poser-Fotos eine möglichst gute Figur zu machen;-)

 

Ko Jum – Schnorchel-S(ch)telle par excellence

Da uns der fiese Verbrecher ein bisschen den Spaß an der eigentlich so schönen Insel Ko Lanta verdorben hatte, machten wir uns auf, unser Glück auf einer noch viel kleineren und beinahe menschenleeren Insel Ko Jum, auf der es sich angeblich herrlich schwimmen, strandspazieren  und dschungelwandern lässt, zu versuchen.

Schon die Überfahrt dorthin gestaltete sich so wenig touristisch, wie man sich das nur wünschen kann: Wir bestiegen in einem winzigen Fischerdorf (leicht zu erkennen am extrem penetranten Geruch) eine winzige“ Fähre“, also eigentlich ein kleines Boot, mit dem täglich zu vier Zeiten die Einheimischen zum Festland und wieder zurück gebracht werden. Mit uns fuhren an diesem Tag außerdem noch eine Frau, die ein kleines Restaurant eröffnen will, und deren neu erworbene Holzstühle mit hinüber.

Auf der Insel angekommen, erwartete uns leider schon wieder – irgendwie hat sich die Regenzet dieses Jahr um einen Monat verschoben – das altbekannte Nass vom Himmel, weshalb wir unseren festen Entschluss, das Geld fürs Inseltaxi zu sparen und stattdessen zu Fußß zum Bungalow zu laufen, doch noch aufgaben und uns fahren ließen.

IMG_1888

Die Anlage, die uns erwartete, ist (insbesondere für den Preis von 6 Euro pro Nacht) einfach eine Wucht: Restaurant und Bar direkt am Strand, insgesamt nur etwa 8 Bungalows etwa 50 Meter vom Strand entfernt, ausgefallene und äußerst schmackhafte bunte Cocktails,

DSCN1290 DSCN1280 DSCN1273traumhafte Sonnenuntergänge, kaum andere Gäste,

und direkt am Strand Felsen und Korallen, in denen es sich herrlich schnorcheln lässt.

Besonders viel Freude machte uns vier Katzen-Freaks die Tatsache, dass hier zahlreiche kleine Baby-Miezen rumhüpfen, die nach Streicheleinheiten gieren – Challenge accepted!

Aufpassen muss man nur, dass man beim Schnorcheln im kristallklaren Wasser

IMG2545

IMG_2001IMG_1922

in keinen der zahlreichen Seeigel tritt oder danach nichtzu viel von demangebotenen leckere Thai-Essen verputzt;-)…

 

Ko Lanta – Die dunkle Seite Thailands

Gestern war der zwar aufregendste, aber auch schwärzeste Tag unserer Thailandreise. Eigentlich ließ sich alles ganz gut an: Bei annehmbarem Wetter (hier ist es ja ständig bewölkt, Zitat Kellner: „It´s crazy – the last five years we had no rain in november!“) starteten wir schon früh am Morgen Richtung Süden, um die berühmte Bamboo aufgrund ihrer Einsamkeit und ihrer Lage mitten im Dschungel aufzusuchen. Nach einem kurzen Zwischenstopp – Anja war ohne Kaffee und Frühstück nicht zu ertragen (behaupten die beiden Morgenmuffel Stephan und Ben) – erreichten wir die Südspitze Kho Lantas, und nach einem wahnsinnig aufreibenden Fußmarsch von 3,5 Minuten durch das extrem dschungelige Unterholz (der Marco Polo hatte behauptet, es wären 30 Minuten durch tiefsten Regenwald) konnten wir uns bald an einem wunderschönen, wie ein Amphitheater geformtem Strand niederlassen. Außer uns waren dort – wie herrlich – nur etwa drei weitere Touristenpärchen ( Zitat Anja und Ben:: „Kotz, so viele Pärchen!“) aus dem einzigen Resort, das es hier im Nirgendwo gibt. Bald hüpften wir natürlich ins Wasser und spielten eine Runde Wasserball. Nachdem wir ein ambitioniertes Ziel, wie oft der Ball hin und hergehen sollte, ohne das Wasser zu berühren, vereinbart hatten, wurde Julia mangels benötigter Fähigkeiten ( Hand-Augen-Koordination, Motivation, Engagement, Ernsthaftigkeit, Bewegungskompetenz- und Bereitschaft) aus der Gruppe verbannt und musste an den Strand zurückkehren. Erst als es – wieder mal – zu regnen begann, kehrte sie ins feuchte Nass zurück, um sich dort aufzuwärmen. Da unsere Sachen am Strand nach wenigen Minuten im Regen sowieso total durchnässt waren, entschieden wir uns einfach, den vermeintlichen kurzen Schauer im Wasser zu verbringen, wo man ja ohnehin nass ist. Nach etwa einer Stunde extremstem Regen entschieden wir dann, vielleicht doch vor Ende des Schauers das Meer zu verlassen und zu versuchen, zum Auto zu gelangen. Ben ging schon vor, und lief alsbald wie ein kopfloses Huhn den Strand auf und ab. Da wir Ben und seine ustigen Angewohnheiten jetzt schon kennen, dachten wir uns nichts dabei. Als er dann aber total aufgeregt ins Wasser stürmte, um uns zu informieren, dass seine Badetasche verschwunden sei, dachten wir noch an ein Missverständnis – vielleicht hatte an sie woanders hingelegt, vielleicht wr sie ja im Auto geblieben, vielleicht hatte jemand seine Klamotten darauf gelegt, vielleicht hätte sie ein kleines Äffchen entführt…. Aber – so stellten wir alle fest, nachdem wir patschnass aus dem Meer in den eiskalten Regen geklettert waren und darum auch patschnass blieben – auch nach langem und intensivem Suchen ließ sich die Tasche, die übrigens unter anderem beider Männer Handys, unsere Reiseführer-Bibel, zwei Trivialbücher, eine Sonnenbrille, unser überlebensnotwendiges Mückenspray, ein wertvolles Omegon-Fernglas, besonders wertvolle Taschentücher, Lebensmittel, die für die Mittagsmahlzeit gedacht waren (Zitat Anja:“Mein Brrrrooooowwwwwwniiiiiiiie!“ ) und – last but not least – Bens Pass enthielt, niht finden. Für alle, die jetzt das Mitleid überkommt, hier folgendes Spendenkonto über paypal –> joule_stueck@gmx.de
Für den Brownie – Betreff: Anja-Hilfe
Für Stephans Handy – Betreff: arbeitsloser Stephan-Hilfe
Für Bens Wertsachen – Betreff: Ausreisehilfe Ben Schwarz
Für die psychologische Betreuung aller Beteiligten – Betreff: gutmütige Julia-Hilfe

Ein kurzer zusätzlicher Adrenalinschock durchzuckte uns, als sich der Autoschlüssel unseres Mietwagens, der alle unsere Habseligkeiten enthielt, nicht finden ließ. Erst ein beherzter Griff von Anja in Stephans Hose brachte nicht nur den Schlüssel, sondern auch Erleichterung. Die Tasche ließ sich aber nach wie vor nicht finden. Auch die intensive Befragung aller in der Strandbar befindlichen Personen ergab nichts außer einem nicht gerade sehr mitleidigen „Oh, you lost the bag? You´re fooled!“, und so mussten wir uns in die Tatsachen ergeben, dass die Tasche tatsächlich geklaut worden war. Kurz übertrug sich die Dunkelheit am Himmel in unsere Stimmung, als wir pitschnass und bitterlich frierend versuchten, unser Auto zu besteigen. Die Stimmung besserte sich erst, als wir wenige Meter weiter bei einer auf den ersten Blick verlassen wirkende Terrasse hieleten und Ben und Stephan nackt dorthin flitzten, um sich abzutrocknen und umzuziehen. Leider erkannten sie zu spät, dass die Terrasse mitnichten menschenleer war, sondern von einer älteren Thai besetzt war ( schließlich war es ja wohl hre Terrasse). Ein splitternacktes „Can we use your terrace?“ von Stephan entspannte die Situation, und die Dame genoss anscheinend kichernd die skurrille Situation und die beiden männlichen Astralkörper. Als alle – bis auf Julia – die leider mangels Ersatzklamotten, wieder einigermaßen angezogen waren, suchten wir die nächste Polizeistation auf, um den Diebstahl, den wir immer noch alle für absurd hielten (am einsamsten Strand der Welt, keine Einheimischen – nur Touristen, Anjas Rucksack war noch da, und Stephans gesamtes Bargeld in seiner Hemdtasche war auch nicht verschwunden), bei offizieller Stelle zu melden. Wie wir bald erkannten, kann in Thailand von „offiziell“ oder „respektabel“ bei der Polizei keine Rede sein: In offener Hose und mit lautstark blökendem Fernseher nahm ein lokaler Beamter, der kaum Englisch konnte, handschrftlich in ein kleines Blöckchen auf, während er jede Äußerung mit einem mitleidigen „“ Ohaoh!“ kommentierte. Nach etwa einer halben Stunde intensiver Verständigungsversuche verwies er uns in die Hauptstat Kho Lnatas, nicht ohne uns versichert zu haben, dass er sofort investigativ tätig werden und besagten Strand aufsuchen würde. Gutgläubig gaben wir ihm deshalb Anjas Telefonnummer ( die einzige, die wir jetzt noch haben) und machcten uns auf den Weg nach Ban Saladan. Auf halber Strecke fiel Stephan leider ein, dass die Herren etwas Wichtiges in der Polizei-Station vergessen hatten, weshalb wir nochmals umkehrten. Wir hatten schon Sorge, wir könnten den Polizisten, der bestimmt bereits für seine Untersuchungen aufgebrochen war, nun nicht mehr antreffen, aber „glücklicherweise“ hatte dieser sich noch keinen Millimeter bewegt, waren doch schließlich der Thai-Box-Kampf im Fernsehen und der regen vor seiner Bürotür noch in vollem Gange… Verständlich, oder?
Nach dieser erschöpfenden Erfahrung und mit dem Nachlassen des extremen Adrenalinspiegels im Blut aller Beteiligten schliefen Ben, Anja und Julia sofort im Auto ein, während Stephan heroisch Strecke machte ( also etwa eine Viertelstunde fuhr und dann total gereizt war). In Ban Saladan angekommen, mussten wir das ganze Polizeiverhör über uns ergehen lassen und erhielten dann eine dreifache handschriftliche Abschrift ( hier gibt es wohl keine Kopierer, und die PCs scheinen nur aus Deko-Zwecken auf den Tischen zu stehen), womit der Fall für die thailändische Polizeit wahrscheinlich auch schon „gelöst“ ist. Ernüchtert – mittlerweile waren wir der Meinung, das mitleidige „Ohaoh!“ der Beamten bedeutet eigentlich „Mein Buddha, diese dummen Touristen!“ – verließen wir dann, nachdem Anja noch das absolut ekelhafte Klo der Polizeistation aufgesucht hatte, den Ort der Justiz und fuhren zurück in unsere Bungalowdörfchen, wo Julia und Stephan zur Krönung dieses Tages mit wilden Mäuse schlafen dürften und Ben und Anja noch ein kleines Wasser-Malheur hatten.

 

Das war also ein sehr dunkler Tag, morgen hoffen wir auf einen besseren Tag auf Ko Jum – drückt uns die Daumen und vergesst uns nicht!

Zitat, die sich leider nicht in die Story einbauen ließen aber nicht unerwähnt bleiben sollen:

Zitat Anja angesichts Bens Brustbehaarung: „Bens Nippel sind ja im Gefängnis!“
Zitat Julia angesichts ihrer eigenen besten und schönsten Seite: „Ein Po, das ist was kleines Festes, ein Arsch, das wird’s wenn du ihn mästest!“
Zitat Polizist und alle den ganzen Abend lang, nach jeder Äußerung am Tisch: „Ohaoh!“
Zitat Ben zub Julias und Stephans Ernährungsumstellung: „Ich dachte echt nicht, dass ich euch in meinem Leben jemals eine Banane essen sehen würde!“
Zitat Anja zu allen beziehungsrelevanten Themen zwischen Julia und Stephan: „ Würg!“
Zitat Anja nach jedem Bier: „Rülps!“

 

 

Kho Thom : Heiße Quellen oder Stephan im Paradies

Nach laaaaaangem Ausschlafen ( warum sind wir eigentlich alle so müde?) machten wir uns heute auf den Weg weiter nach Süden – zur Insel Ko Lanta, die uns wärmstens empfohlen wurde, um Thailands Sonnenseiten zu genießen und trotzdem dem furchtbaren Touri-Rummeln an manchen Stellen zu entkommen.

Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen wohlgeplanten Zwischenstopp: Nahe der Kleinstadt Kho Thom im Landesinneren gibt es einen heißen Strom mit angegliederten Wasserfällen, wo etwa 40 Grad heißes Wasser über mehrere Stufen kaskadenartig herabfällt, um sich dann in ein eiskaltes Dschungelflüsschen zu ergießen. Hört sich gut an, oder? Das dachten wir auch – und wurden nicht enttäuscht: Nach einem 10-Minuten-Marsch durch den Dschungel (Anja entdeckte sogar eine Pflanze, die sie aus Mauritius kennt – Überraschung! denn von Mauritius haben wir bislang ja auch wirklich fast gaaaaar keine Geschichten gehört;-)

IMG_1638

erreichten wir die natürlichen Whirlpools. Wunderschöne Landschaft, hißes Wasser mitten im Dschungel – traumhaft – bis auf die anderen gefühlten 100 Touristen. Glücklicherweise tummelten diese sich jedoch in den Becken am oberen Bereich des Wasserfalls, weshalb wir die unteren Becken nach beherzter Kletterei den Wasserfall hinab beinahe nur für uns hatten:

Insbesondere Stephan genoss es in vollen Zügen – erinnerte ihn dieser „Hot-Spot“ (was für ein Wortspiel!) doch sehr an seinen Lieblingswasserfall auf Jamaica, aus dem wir ihn damals erst nach Stunden loseisen konnten… So war es auch diesmal, und nur mit vereinten Kräften und mit viel Geduld und Spucke (und nach einer eigens für ihn einberufenen Foto-Session)

bekamen wir ihn aus dem Wasser. Wir wollten ja schließlich noch weiter Richtung Ko Lanta fahren!

Bald erreichten wir dann auch tatsächlich die Fähre, mit der man erst auf den nördlichen Teil der Insel übersetzt, um dann von einem weiteren Fährhafen auf der anderen Seite überzusetzen auf die eigentliche Insel mit ihren infrastrukturellen (und leicht touristischen) Einrichtungen.

Diese Fährenfahrt war eigentlich nichts besonderes – bis auf die Tatsache, dass Stephan mein heißgeliebtes Handy (es ersetzt hier in der Fremde mein gesamtes Equipment zu Hause: MP3-Player, Kamera, Hörbücher, Spiele, Internetbanking etc) fast dem Meer übergeben hätte. Er stieg nämlich schwungvoll aus dem Auto aus, nur um ein hohles „Klong“ zu verursachen, dass uns allen das Blut in den Adern gefrieren und schon das Schlimmste vermuten ließ. Doch Gott sei Dank war das Handy nicht direkt ins Wasser, sondern in einen kleinen Spalt am Rand der Fähre gefallen, wo es jetzt neben einer Rostpfütze lag und auf Rettung wartete. Nach einer etwas aufwendigen Aktion, bei der ein Fährmitarbeiter in den Bauch des Schiffes kletterte (und sich ein Japaner schon genötigt sah, seine Kamera zu zücken, um dieses geschichtsträchtige Ereignis für immer festzuhalten), konnte ich mein Baby wieder beruhigt ans Herz drücken…

Schon im Dunklen erreichten wir dann den Hafen und speisten wieder mal vorzüglich thailändisch in einem kleinen Straßenlokal. Nun haben wir uns in sehr günstigen Hütten am Strand installiert und wollen morgen einen Tag am Meer genießen, bevor wir übermorgen eine Insel im Kayak umrunden  und evtl. noch schnorcheln gehen wollen.

Insgesamt präsemtiert sich Südthailand tatsächlich als ein traumhaftes Urlaubsgebiet, in dem man herrlich schwimmen, baden, schnorcheln und essen und vor allem die Vorzüge einer englischsprechenden Bevölkerung und infrastruktureller Errungenschaften genießen kann – und uns tut eine Pause gerade sehr gut- aber: Viel Kultur ist hier, in diesem touristisch sehr erschlossenen Teil, nicht zu finden, weshalb Stephan und ich uns wirklich auf Nordthailand sowie Laos und Kambodscha freuen, wo uns eine großartige Kultur erwarten soll…