Julia: „Und, Stephan und Anja, jetzt sitzen wir am Flughafen in Bangkok und verlassen Thailand…Was denkt ihr jetzt so? Seid ihr traurig, dieses Land zu verlassen?“
Stephan: „ Also in Thailand gibt es ja sehr viel zu sehen – in unseren 19 Tagen hier konnten wir das gar nicht alles schaffen… Trotzdem freue ich mich jetzt auf Vietnam, haben die Thai mich doch manchmal ganz schön auf die Palme gebracht! Außerdem hab´ich Hunger und da soll´s Baguette geben!“
Julia: „Wieso, hat dir das Thai-Essen nicht geschmeckt?“
Anja: „ Verdammte Axt, darf ich auch mal was sagen? Thai-Essen ist super-lecker und super-günstig – sogar, wenn man so wie Stephan gerne mal zwei Portionen isst… Am besten fand ich die Currys – wenn sie nicht so scharf waren – („Miiiiillllllddddd, please!“) und die verschiedenen gebratenen Nudelgerichte!“
Stephan: „Für mich und meine Frau war der Favorit eindeutig ein rotes Thaicurry mit Ananas und Kokosnussmilch und dann Shrimps, Shrimps und noch mal Shrimps- medium spicy, für uns Europäer also schon Schwitzimann-Alarm!“
Anja: „Ich konnte für etwa einen Euro essen, andere, etwas gefräßigere Leute brauchten dann vielleicht 2-3 Euro im Restaurant!“
Stephan: „Wer ist hier dick, ich seh keinen Dicken?!?“
Julia: „Stephan, du sagtest vorhin, dass die Thai dich nerven würden. Was meinst du damit?“
Stephan: „In Thailand sind viele Leute sehr sehr freundlich – wirklich. Aber es scheint so, dass du hier als Weißnase – zumindest in den Touristengebieten – ständig Fehlinformationen erhältst. Da können schon mal aus 1,5 Stunden 4 Stnden werden, und wenn es heißt, es ginge gleich los, und man erreicht dann total abgehetzt den Treffpunkt, dauert es garantiert noch eine Stunde, bis man losfährt. Die hetzen einen echt! Vollkommen umsonst! Wenn man zum Beispiel Essen bestellen möchte – um wieder auf mein Lieblingsthema zurückzukommen – und man höflich um einige Minuten Auswahlzeit bittet, bleibt der gemeine Thai-Garcon direkt am Tisch stehen, zückt den Stift und schaut einen ungeduldig an.“
Anja: „Ich würde eher sagen: Das Problem ist, auch wenn sie einen Stift zücken, heißt das noch lange nicht, dass sie sich Notizen machen und dann auch das richtige Essen bringen!“
Julia: „ Anja, was meinst du damit? Hast du ein Beispiel für unsere Leser?“
Stephan: „Gute Überleitung, Frau Lehrerin!“
Anja: „Etliche! Beispiel Pizza-Problematik: In Chumpohn bestellten wir in einer vermeintlichen Pizzeria vier verschiedene Pizzen, alle in Small, und die Frau signalisierte uns, sie hätte alles verstanden. Wir deuteten sogar auf die gewünschten Pizzen und zeigten mit den Händen die Größe an, um auf Nummer Sicher zu gehen. Die Bestellungen wurden mit einem heftigen Nicken aufgenommen, und die Bedienung, die gleichzeitig als Köchin fungierte, verschwand eilfertig hinter dem Ofen… Nur um mit vier Hawaii-Pizzen (nur Julia hatte Hawaii bestellt!) in verschiedenen Größen zurückzukehren. Und auf der Hawaii-Pizza fanden sich neben seltsamen Salami-Stücken außerdem Thunfisch und Pilze… Wenn wir nicht aus Versehen das Überraschungspaket gebucht hatten, gab es da wohl einige Missverständnisse… Ähnliches passierte uns so noch mehrmals, so dass ich, obwohl wir immer mal wieder eine Pizza gegessen haben, immer Hawaii bekam, obwohl ich Hawaii hasse!“
Julia: „Stephan, hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?“
Stephan: „Ja – da ich ja auch immer beim Essen dabei war! Danke für diese sehr intelligente Frage!“
Anja: „ Außerdem ziemlich blöd, diese Frage zu stellen, denn Julia war ja auch immer dabei!“
Julia: „Ich wollte mir halt mal was Neues für unseren Blog ausdenken, ok?!! Also weiter im Text!“
Stephan: „Also gut, neben den Pizza-Koinzidenzien gab es auch weitere Kommunikationsschwierigkeiten, die wir so noch in keinem (!) Land erlebt haben. Auch wenn man die Sprache des anderen nicht kennt, sind einige Gesten und Gesichtsausdrücke – zumindest in China, Japan, etc etc – universal verständlich. Für die Thais gilt das leider nicht! Versucht man beispielsweise, in einem Gespräch über Zimmerpreise durch ein Deuten auf die Augen, auf das Zimmer und den Schlüssel verständlich zu machen, dass man sich den Raum zuvor ansehen will, wird man ungläubig angeschaut, und der Zimmerpreis wird mehrfach wiederholt. Dass ich für 400 Baht keine Augen-Op bekommen würde, war mir schon klar… Überhaupt: Das Reisen zu dritt war für die Thai mehr als unverständlich, und mehrfach zeigte man uns Zimmer mit nur einem Doppelbett, oder nur zwei winzigen Einzelbetten und nickte mir wissend und anerkennend zu…“
Julia: „Das hätte dir gefallen!“
Stephan: „Wie auch immer, einer meinte sogar, ich und Julia wären Anjas Eltern …“
Julia: „Frechheit!“
Anja: „Aber auch andere Aspekte gingen mir manchmal mächtig auf den Keks:Abnds um 20 Uhr zum Beispiel – da will man in Ruhe zum Essen gehen und vielleicht noch einen Spaziergang in der Stadt machen – und dann ht da schon alles (!) zu, weil alle Thai zu Hause vor dem Thai-Tatort sitzen! Mann, das ist ma aus so warmen Ländern gar nicht gewöhnt, dass man da so früh die Bürgersteige hochklappt und uns arme Touristen verhungern lässt… Ach ja, und noch was: Die Leute hier fahren wie die Bekloppten und noch egozentrischer als Stephan… “
Stephan: „ Ich muss kurz einwerfen: Im Gegensatz zu Indien, wo der Verkehr auch schrecklich ist, sind hier nicht die Kühe, sondern vielmehr die Hunde selbstmordgefährdet…“
Anja: „ Aber in Mauritius…“
Julia: „Jetzt bitte bleibt mal beim Thema.“
Anja: „Also, die Thai haben noch nicht so ganz verstanden, dass hier Linksverkehr herrscht… Somit ist ein Überholen nur durch Überqueren aller drei Spuren – zum Beispiel auf dem Highway-möglich . Außerdem fahren Rollerfahrer auch gerne mal auf der verkehrten Seite auf dem Highway – manchmal kommen dir also Rollerfahrer von links und rechts entgegen…“
Stephan: „Und Krankenwagen!Die kommen sowieso aus allen Richtungen! Reissverschlussprinzip ist hier auch völlig unbekannt!“
Anja: „Jeder kämpft für sich allein!“
Stephan: „Obwohl die Straßen hier eigtl gut sind, ist das Fahren recht anstrengend!“
Anja: „Man muss halt doppelt aufpassen, weil von allen Seiten ständig etwas kommen kann!“
Julia: „ So, Kinder, jetzt mal genug vom Verkehr…
Stephan: „Harr harr!“
Julia: „Was hat euch denn besonders gefallen, was hat euch beeindruckt in diesem schönen Land!“
Stephan: „Außer meiner Frau im Bikini?;-) Die Strände im Süden waren schon außergewöhnlcih schön…“
Anja: „Vor allem, weil sie menschenleer waren…“
Stephan: „Zudem ist es echt ein Erlebnis, in Wasser mit fluoreszierenden Algen zu schwimmen!“
Julia: „Aha, spannend! Können wir jetzt bitte mal zur Kultur kommen!“
Stephan: „Ich bin raus, Anja, sag du mal was!“
Anja: „Na toll! Oh Mann… Julia, sag du doch mal was….“
Julia: „Na gut, wenn ihr unbedingt wollt… Es ist wirklcih beeindruckend zu sehen, mit welcher Energie und Ästhetik hier wunderschöne buddhistische Tempel gebaut und erhalten werden. Wirklich imposant. Für uns Europäer schwer nachzuvollziehen hingegen ist die große Verehrung, ja der geradezu allgemeingültige Heroenkult für die Königsfamilie. Überall stehen Poster, Bilder, Statuen, etc… Insgesamt war der Süden mit seinen Stränden zwar sehr entspannend, und wir hatten eine superlustige Zeit, mehr erfahren und erlebt haben wir dann aber im Norden, und deshalb würde ich jedem Thailand-Urlauber empfehlen, Baden und eine Reise in den Norden zu kombinieren, sich dabei aber nicht von Affen beißen zu lassen!“
Anja: „ Hört, hört!“
Stephan: „Genug Gedönse! Zurück zum Essentiellen: Zum Essen;-) Also thailändisches Essen ist wirklich das allerbeste, was wir auf unserer Reise durch zahllose Länder bisher vorgesetzt bekommen haben. Fast alles, was wir probierten, schmeckte ausgezeichnet, und auch das Essen von den Streetcooks war immer lecker und wir hatten keinerlei Probleme, wenn es auch manchmal kalt war, was laut Ben bei einer Durchschnittstemperatur von 30 Grad eine lässliche Sünde sei… Ich glaube, dass wir auf jeden Fall wieder hierher kommen werden – wir müssen ja schließlich noch Ayottaha besichtigen und nach Chiang Mai reisen und und und“
Anja: „ Bier ist hier auch lecker (vor allem Chang)!“
Julia: „Insgesamt hat Thailand uns allen sehr gut gefallen.
Jetzt aber auf zu neuen Ufern – Veni, Vidi, Vietnam!“
PS. Vor lauter Blogschreiben hätten wr heute zum ersten Mal in unserem Leben den Flieger fast verpasst – Stephan ging zufällig zwischendurch aufs Klo und kam dann angesprintet: „He Leute, last call!“ Was war passiert? Wir hatten immer auf Anjas rmbanduhr geschaut, und da war es erst kurz nach drei… Dummerweise war die Uhr wohl nachts für eine halbe Stude stehen geblieben und sie hatte sie dann einfach aufgezogen und vergessen, sie umzustellen (Zitt Anja: “ Leute, immerhin war es nur ne halbe Stunde und nicht ne Stunde!“) Und wir hatten uns schon gewundert, dass der Checkin so früh aufgemacht hatte…