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Hollywood /LA- Wo Träume wahr werden?

Träume verschiedenster Art – von drittklassigen Schauspielern, von wichtigen Produzenten entdeckt zu werden, von Otto Normalverbraucher, reich und berühmt wie seine großen Vorbilder zu werden – und von uns? Na klar, ein Foto zusammen mit den Sternen von Russell Crowe und Kevin Costner zu machen;-)

oder – im Falle der Trekkies – vor den Namen von William Shatner und Patrick Stewart zu posieren;-)

oder auch mit „Shrek“, dem romantischen Oger;-)

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Der Hollywood-Boulevard ist genau so imposant und kitschig, wie man ihn sich vorstellt:

 

Am Boden hüpft man an Berühmtheiten verschiedenster Kategorien vorbei und freut sich über die ersten bekannten Namen wie irre

(echt bekloppte Touris: „Oh, guck mal! Michael Jackson!“ „Wow! (kreisch) Harrison Ford“ „Guck mal, wie klein die Hände von Arnold Schwarzenegger sind“..

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, während man, je weiter man den Hollywood-Boulevard hinunter läuft, immer apathischer wird und schließlich die hübschen, in das Trottoir eingelassenen Sternderl gar nicht mehr wahrnimmt.

Auf der Straße sind tausende Touristen,

einige Verrückte und viele, viele Superhelden unterwegs  wir haben sogar Spiderman auf dem Weg in die Arbeit getroffen;-)

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Auch das Chinese (Kodak) Theatre, in dem jährlich höchst feierlich die Oscars übergeben werden,

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glitzert und funkelt in höchster Pracht, und man hat sogar Gelegenheit, sich mit dem „Goldjungen“ fotografieren zu lassen;-)

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Nach einer leckeren Pizza mit Blick auf den HOLLYWOOD-Schriftzug (Ja!Ja!Ja!)

und einigem 20150421_101434Gepose

setzten wir uns wieder in unsere rote Rennsemmel ( die übrigens nur 5 Liter auf 100km verbraucht hat- ein Schätzchen – ich will ab sofort auch einen Mazda 2!)

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und starteten bei passendem Soundtrack („California“ von Phantom Planet, „Californication“ von den Red Hot Chilli Peppers, „Hollywood Hills“ von Sunrise Avenue, „California Girls“ von Katy Perry…) in die besagten Hügel und fanden dort – nach einer sehr kurvigen Fahrt den Mulholland Drive entlang – einen herrlichen Ausblick hinunter auf LA und die großen weißen Lettern …

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Zu guter Letzt – und sozusagen als Abschluss unserer kurzen LA-Tour – cruisten wir noch durch Beverly Hills, vorbei an zahllosen Villen (die leider gut versteckt hinter ihren Zäunen etc liegen, deshalb hier nur ein Foto einer „kleinen“ Villa;-)

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und hinunter zum Rodeo Drive, der nicht nur, aber auch durch die berühmte Popcorn-Romanze „Pretty Woman“ berühmt wurde.

Vorbei an vielen extrem glamourösen Designer-Läden ging es dann schließlich noch zum berühmten Hotel, in dem ein Großteil der Handlung besagten Filmes spielt – dem Regent Beverly Willure.

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Ein krönender Abschluss für unseren Hollywood-Glamour-Film-Tag, oder?

Malibu Beach – I´ll be there (oder: A tribute to Baywatch)

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Viele unserer jüngeren Leser werden sich vielleicht an diese kultige Serie, in der es neben der vordergründigen halbpsychologischen Abhandlung der Lebenslagen engagierter Rettungsschwimmer eigentlich nur darum ging, möglichst viele wippende Brüste und den behaarten Oberkörper von David „The Hoff“ Hasselhoff zu zeigen, nicht mehr erinnern. ABER: Für uns 80er-Kinder war dieser filmische Beitrag zu unserer Allgemeinbildung so prägend, dass wir selbst in unserer knappen Zeit hier an der Westküste unbedingt den berühmten Malibu Beach besuchen mussten…

Leider hatten wir nicht das passende Equipment bzw. Set dabei, sonst hätten wir uns ganz bestimmt auch im roten Badeanzug (Ben und Stephan) am Strand posierend gezeigt oder wären total cool im Rettungsmobil rumgeheizt (Julia) – so begnügten wir uns eben mit anderen lächerlichen Posen!

No comment;-)

California, Route 1 – Die schönste (Küsten-)Straße Amerikas

Nicht, dass gleich wieder alle nach der Route 66 schreien;-)

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Die Route 1 läuft direkt an der amerikanischen Pazifikküste entlang und gewährt einem so  herrliche Küstenblicke…

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Auf dem Weg nach Süden entdeckten wir so nicht nur traumhafte Klippen und Buchten, sondern auch eine riesige Seelöwenkolonie

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und frühlingsbunte Wildblumenwiesen.

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Auch in Big Sur hielten wir an, weil ich mal gelesen hatte, dass dies die schönste Stelle an der Route 1 sei – leider checkten wir es aber nicht und verpassten den Wasserfall, der direkt in einer Einbuchtung hinter dem Meer liegt. Nun ja;-)

Nach diesem Tag auf amerikanischen Straße

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n gönnten wir uns dann ein Abendessen auf amerikanischen Schienen – wir kehrten für Burrito und Burger nämlich in einen Zugwaggon, der zu einem stylishen Diner umgebaut war,

ein, und hatten Mordsspaß an der stilvollen Einrichtung und unserem eigenen 8-Mile-Gebaren…

Morgen: Letzter Tag USA!

San Francisco – If you´re going to San Francisco, be sure to wear some warm clothes in your hand

Nach unserem sehr testosteronlastigen Tag im Silicon Valley brachen wir noch am spätnachmittag nach San Francisco auf. Darauf freue ich mich schon seit Wochen! Eigentlich wollten wir ja mehrere Tage hier in „Frisco“ verbringen und dann in Ruhe die Route 1 hinunter nach LA fahren, doch durch unsere kleinen zeitlichen Planänderungen haben wir nun entschieden,  die West Coast der USA – die man ja problemlos auch noch in „reiferem“ Alter (und mit eventuell dann besser befüllter Urlaubskasse) bereisen kann – nur recht kurz, so als eine Art kleine Stippvisite, zu besuchen.

Gegen 16 Uhr erreichen wir dann auch San Francisco und fahren direkt zur Golden Gate Bridge – vorbei übrigens schon an den weltberühmten steilen Straßen und eng nebeneinander angeordneten schräg gebauten (bzw. gerade gebauten) Häusern.

An der ikonischen Brücke steigen wir aus – und frieren uns erst mal – bitte entschuldigt die Ausdrucksweise;-) – äh, den A…, also die Zehen ab.

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Krass – hier ist es ultraneblig und kalt, wo es nur 40 Meilen südlicher in San Jose noch 27 Grad und strahlend blauen Himmel hatte! Kurz hübsche Fotos gemacht dann schnellstmöglich zurück ins Auto, erst mal alle Winterklamotten angezogen, derer wir habhaft werden konnten, und zurück in den nebligen Wind, in die Eiseskälte.

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Die Golden Gate Bridge – auf uns bekannten Bildern ein knallrotes Monstrum vor blauem Himmel – versinkt bis zu den Masten im Nebel, so dass man ledigich den unteren Teil der Brücke wahrnehmen kann.

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Einerseits schade, andererseits aber auch sehr mysteris – und natürlich kein Grund, unsere Kameras nicht zum Vibrieren zu bringen.

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Direkt neben der Brücke befindet sich der historische Fort Park, durch den man hinunter zum Ufer der Bucht steigen kann – die Golden Gate Bridge überspannt schließlich Wasser;-) Von dort aus können wir die berüchtigte Gefängnisinsel „Alcatraz“ auf „The Rock“ sehen – die eingehendere Besichtigung muss allerdings dann irgendwann in ferner Zukunft erfolgen;-)

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Stattdessen fotografieren wir die beiden Seehunde, die laut grunzend auf sich aufmerksam und scheinbar Fisch von den Anglern abstauben wollen.

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Nachdem Stephan sich dann noch eingehend seinem neuesten Hobby, der Ornithologie (also Vögeln;-) gewidmet hat

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, dürfen wir endlich endlich zurück ins warme Auto und fahren weiter durch die Bay Area in großem Bogen in die Innenstadt von Frisco.

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Und siehe da – kaum entfernen wir uns von der Golden Gate Bridge, da reisst der Himmel  auf, und plötzlich strahlt die Sonne und präsentiert uns sehr sehr hübsche Ausblicke auf die glitzernden Brücken und die 1000 Brücken hier.

Bald erreichen wir auch San Francisco Zentrum und können dort in einer der belebten Straßen bummeln und futtern gehen – heute gibt es etwas echt Amerikanisches – Curry und Pad Mae Phong;-) (aber Burger kommen uns seit dem Fast Food-Zwang auf Hawaii leider aus den Ohren raus). Hier ist superviel los und die Atmosphäre spinnt einen richtig ein – sehr individualistisch gekleidete coole Typen, viele Straßenkünstler, erstaunlich wenig Hippies, aber viele Bettler begegnen einem hier auf der Straße…

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Leider müssen wir dann auch bald weiterfahren, um das teure Stadtzentru hinter uns zu lassen und eine Unterkunft in den Outskirts bzw am Highway zu suchen – aber wir kommen wieder, Frisco, versprochen!

West Coast – Nerd-Tag im Silicon Valley

So, nachdem ich mich jetzt mal ganz außerordentlich über ein paar Kleinigkeiten aufgeregt habe (nein, das war auch nicht hormonell bedingt!), geht es mir jetzt wieder „friedlich“, und ich konnte die letzten drei Tage, an denen wir im Schnelldurchlauf die Westküste der USA abgeklappert haben, so richtig genießen.

Nachdem wir am Flughafen in San Jose gelandet waren (okay, ich musste mich doch kurz aufregen – wenn man einen Mietwagen hier versichern und sich so gegen existenzielle Schäden schützen will, ist plötzlich keine Rede mehr von 25 Euros, da landet man ganz schnell bei 75 Euro -grrrr, diese Kapitalisten!)

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bezogen wir schnellstmöglich das billigste Motel der Gegend (oha, nochmals aufgeregt – in den letzten 6 Jahren scheinen die Motelpreise hier um etwa 40 Prozent gestiegen zu sein, unter 90 Dollar ist eigentlich nicht zu bekommen (jaja, und dazu noch der schlechte Euro-Kurs, ist klar) und schliefen wahnsinnig bequem in den schönen großen Betten.

Am Morgen starteten wir dann in einen „echten“ Nerd-Tag,im Silicon Valley, der vor allem Männerherzen höher schlagen, mich jedoch auch nicht kalt ließ: Wir fuhren erst zur Hauptzentrale von Intel ,

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dann ging es zu GOOGLE, auf den bekannten „Google-Campus“,  der ganz besonders bunt und „kreativitätsfördernd“ angelegt ist, um die Mitarbeiter in einer Wohlfühlatmosphäre zu Höchstleistungen anzuspornen.

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Sogar Google-Autos und Google-Fahrräder stehen dort überall herum,

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  (vielleicht liegt ja auch Stephans berufliche Zukunft bei Google – als Fahrrad-Monteur)

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und besondere Freude hatten wir an den kleinen bunten Statuen, die jeweils ein Betriebssystem von Android darstellen sollen…

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Nach der ausgiebigen Erkundung des Google-Geländes (mit insgesamt drei wehen Füßen- wir haben uns an den Korallen beim Schnorcheln ganz schön aufgeratscht) ging es dann noch zum NASA-Zentrum hier in Kalifornien, wo eine Minimini-Ausstellung zu deren Weltraumleistungen  besucht werden kann.

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Kein Vergleich natürlich zum Cape Canaveral,

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aber immerhin: Die Infrarotkamera hat uns drei Freaks viel Freude bereitet.

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 Dann wollten die Jungs unbedingt ins PC History Museum  – hört sich sehr spannend an, oder? Naja, ich fügte mich einfach in mein Schicksal, nachdem beide so extrem begeistert waren. Und es war auch ganz interessant- wenn ich auch nicht die gleiche Euphorie wie die beiden xy-Genom-ausgestatteten Wesen neben mir mustern konnte.

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Von antiken Abakus (oder Abaken?/oder Abaki/oder Abakussen??? Hier ist sogar der Herr Gymnasiallehre, der vertieft Germanistik studiert hat, überfragt)

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über altertümliche  Ataris, die vor allem Ben in maßlose Begeisterung versetzen („Wow! Den hatte ich auch! Den habe ich damals zu Nicks (?!) Kommunion bekommen!“) bis zu den modernen Handhelds und Tablets ist hier einfach alles zu finden, mit dem man maschinell Berechnungen verschiedenster Zusammenhänge vornehmen kann.

Doch das Allerspannendste finden wir im Vorführraum D-320: Hier berichten zwei Opis, die selbst Pioniere des Computegeschäftes waren, als diese Rechner noch ganze Zimmer einnahmen und mehrere Millionen Dollar kosteten,

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wie sie als Systemadministratoren immer nachts, wenn der eine Computer, den die Uni besaß,  mal für einige Stunden nicht von Professoren und Studis bestetzt war,

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an intelligenten Lochkartenprogrammen feilten und zu guter Letzt dem Monstrum dann Anfang der 60erJahre eine kleine Melodie entlocken sowie ein „krasses“ Computerspiel, bei dem man mit zwei Raketen aufeinander schießen kann, entwickelten.

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Echt krass, sich vorzustellen, dass man heute Abertausende  von Liedern auf einem winzigen Ipod speichern oder Spiele programmieren kann, die eine Real-Life- Optik haben, das man manchmal mehrmals hinsehen muss, bevor man erkennt, dass es sich um ein Computerspiel ud nicht um einen Spielfilm handelt…

Zu guter Letzt widmen wir uns dann noch den Programmiersprachen, die mir – vor allem Delphi und Turbopascal, aufgrund meiner traumatischen Informatik-Erfahrungen in der Mittelstufe – den kalten Angstschweiß auf die Stirn treten, Ben aber nur triumphierend grinsen lassen (“ Also, siehst du, wie sich zum Beispiel JavaScript entwickelt hat …Nerdblabla“)

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Aber wer weiß, vielleicht trägt ja dieser Nerd-Tag  dazu bei, dass mein von ignoranten Mathematiklehrern im Keim ersticktes  Interesse für Technik und Programmieren doch noch „aufflammt“…;-)

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Hawaii und Westcoast USA – Ami-Aufregung

Es tut mir leid, es tut mir leid, aber ich musste mich in den letzten Tagen so über die Amis aufregen, dass ich das jetzt hier einfach mal kundtun muss („Lass es raus, böng!“):
Erster Punkt – Wir in Pearl Harbour – wahrscheinlich nur ein Mal in unserem Leben. Ankunft 12 Uhr mittags nach langer Busfahrt, dort dann aber die Auskunft: „Die nächste Tour, für die Plätze auf der USS Arizona frei sind, geht erst wieder um 14:15 Uhr!“ „Können wir vorher noch die USS Minnesota besuchen?“ „Nein, dafür braucht man mindestens 2 Stunden, das knnen Sie nicht schaffen, und deshalb verkaufen wir Ihnen auch keine Tickets mehr!“ „In Ordnung… Und danach?“ „Nein, nach ihrer Tour auf der Arizona geht das auch nicht mehr, wir schließen um 17 Uhr, und der Besuch der Arizona dauert mindestens 1,5 Stunden!“ WAAAAAS? Können wir das nicht selber entscheiden, ob wir das eventuell 10 Minuten schneller schaffen als der durchschnittliche Amerikaner? Nein, wir bekommen tatsächlich kein Ticket verkauft. Na gut, ist ja noch hinzunehmen.
Wir besichtigen noch das vorhandene Kriegs-U-Boot (wir berichteten), und stehen pünktlich um 14 Uhr bereit, denn man muss auch früher da sein, weshalb auch immer. Um 14:15 Uhr startet der Dokumentationsfilm, der wirklich gut gemacht ist und etwa 25 Minuten dauert, dann sollen wir auf das Memorial, das über dem Wrack der USS Arizona gebaut wurde, dürfen. „So sorry, but the memorial has just closed down because of the dangerous weather. Please come back another day!“
WHAAAAAAAT????!!!! Dangerous weather? Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, es gibt ein bisschen Wind – und deshalb dürfen wir nicht etwa 250 Meter per Schiff zurücklegen, um zu dem Memorial zu gelangen? Wir sind eindeutig nicht die einzigen, die darüber mehr als empört sind – viele Amerikaner haben ja selbst nur sehr wenige Tage Urlaub und darum auch nicht wirklich die Chance, an einem anderen Tag wiederzukommen. Aus Pietätsgründen verzichten wir auf einen mittelgroßen Aufstand un verlassen Pearl Harbour nach dem ausgiebigen Besuch des ( ansprechenden, aber recht kleinen) Museums.

Zweiter Punkt – Wir in der Hanauma Bay, extra früh aufgestanden, um Morgens schon losschnorcheln zu können. Ankunft an der Kasse 09:41 Uhr. Ein Info-Film, den jeder Gast ansehen muss (wieder typisch Amis) startet um 09:45 Uhr und einer um 10 Uhr und so weiter. Wir: „Können wir Tickets für 09:45 bekommen?“ „Nein, das ist schon in drei Minuten, das können sie nicht schaffen!“Na toll – warten wir also noch 15 Minuten und dann schauen wir noch 15 Minuten diesen bescheuerten Film, bevor wir ins Wasser dürfen – so viel zu Zeitverbrennung und Autonomie…

Dritter Punkt – Stephan und Ben wollen eine Zigarette rauchen. Nicht, dass ich das unterstützen würde- aber ok, jedem das Seine. Das denkt ihr auch? Tja, hier denkt man das nicht! An jeder Bushaltestelle (=im Freien), in jedem Park (=im Freien), ja selbst in der Open-Air-Mall (=im Freien) am Strand (=im Freien) überall ist das Rauchen verboten. Geht´s noch? Jetzt habe ich zwei greinende Bengel an der Backe, die dirngend ihren Stoff brauchen und ihn einfach nirgendwo zu sich nehmen können – eine extreme Diskriminierung von Rauchern, die sich übrigens auch in den krassen Preisen und den komplizierten Bezugswegen für Zigaretten niederschlägt. Nochmals: ich bin bestimmt als Nichtraucherin keine Anhängerin der gesundheitsgefährdenden Glimmstengel – aber diese Art der persönlichen Bevormundung und Diskriminiderung geht zu weit!

Vierter Punkt – Alkohol. Wie ja jeder weiß, trinke ich nur an hohen Feiertagen oder wenn ich vor einer Weltreise meine Aufregung in den Griff kriegen muss ;-), also wirklich eher selten…. An unserem letzten Abend in Hawaii wollten wir schön bei Red Lobster essen und dort den von der letzten Reise bekannten „Three Berry Sangria“ dazu genießen. Ich gebe also bei der jungen Kellnerin meine Bestellung auf, und sie grinst mich an und meint: „ You want to drink alcohol, I need to see your ID please!“ Ich wundere mich, denke mir aber: „Ok, sehr schmeichelhaft, ich sehe wohl ohne Make up aus wie unter 21, was soll´s?“ Natürlich hab ich in Schlappen und Kleid keinen Perso dabei. Also bitte ich Stephan, für mich zu bestellen, der schaut ja mindestens so alt aus, wie er ist (mindestens;-). Er bestellt, sie grinst ihn an: „I first need to see your ID!“ Jetzt wird es ärgerlich! Will die uns auf den Arm nehmen? Sie kann doch nicht wirklich glauben, dass Stephan noch nicht 21 ist und deshalb keinen so „harten“ Stoff wie SANGRIA bestellen darf????!!!!! Wir regen uns auf und wünschen, den Manager zu sprechen. Der kommt und klärt die Sache auf – jeder, der nicht beweisen kann, dass er 37 (!) ist, kriegt keinen Tropfen Alkohol, und sei es auch nur ein Bier. Ben und Stephan bieten an, ihre Pässe, die sie in der Cloud haben, online aufzurufen und ihm so ihre ID zu zeigen und zu beweisen, dass sie beide schon fast 32 sind. „No, sorry“, sagt der gute Mann, „I need to have it in my hands.. So, can I bring you a soda?“ NO! Wir gehen, und ich rege mich auf dem ganzen Weg zurück in die Stadt tierisch auf – nicht, weil ich so dringend den Alkohol bräuchte, sindern weil diese Regelung doch absolut hirnrissig ist!!!
An dieser Stelle übrigens interessant zu erwähnen, ist, dass wir in der Bar, die wir danach aufsuchen, Cocktails bekommen, ohne auch nur nach dem Alter gefragt zu werden bzw. ohne überhaupt dabei hinterfragt zu werden. Wie schwer konnte das also sein?
Und das soll das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein? Ich lache – hier darf man weder rauchen, noch saufen, noch f***** wie man will! (Ich verweise auf Gesetze bezüglich verbotener sexueller Praktiken, die beispielsweise in Alabama und Texas gelten) Ja, selbst die Ernährung wird jetzt genauestens überwacht – aber leider nicht im positiven Sinne: Anstelle dafür zu sorgen, dass jeder Staatsbürger sich zumindest ab und zu mal frische Lebensmittel im Supermarkt leisten kann, soll es jetzt prinzipiell keine großen Getränkebecher mehr geben, um die Menschen vor sich selbst zu schützen und das Gewichtsproblem in den Griff zu kriegen – äh, hallo? Darf man dann auch keinen XL-Becher Wasser mehr bestellen, aber trotzdem ein XXXL-Burger-Menü? Ich bin einfach fassungslos über die Art und Weise, wie hier die Mündigkeit der Menschen in Frage gestellt und alles bis ins Kleinste durchreglementiert wird – das hätte den Deutschen Mitte des letzten jahrhunderts  wohl auch gefallen…