Archiv der Kategorie: Neuseeland

Auckland – City of Sails

Ich versuche jetzt noch mal eine neue Methode des kreativen Schreibens, um euch unsere letzten Eindrücke von Neuseeland – in diesem Fall von der größten und bekanntesten Stadt Auckland – mitzuteilen – den Stream of Consciousness:

 

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sehrkurzesnickerchenimflieger – ENDLICHSINDWIRINFIDSCHI!

 

WETA-Cave – Von lebensechten Monstern und trickreichen Designern

Zum Abschluss unseres Wellington- Aufenthaltes fuhren wir in der Früh (nach einer sehr stürmischen Nacht direkt am Meer – hier wurde die Stadt ihrem Ruf doch noch gerecht) zur so genannten WETA Cave – dem Zentrum, das die Produktionsfirma WETA, die unter anderem für die Ausstattung und Animierung der Herr der Ringe-Trilogie verantwortlich zeichnet, aber auch an vielen anderen Hollywood-Produktionen wie etwa King Kong, Iron Man und Avatar mitgewirkt hat, für die interessierten Cineasten eingerichtet hat.

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Hier kann man neben zahlreichen Props und Fan-Artikeln zu Lord of the Rings einen Doku-Film sehen, der genau erläutert, wie hinter den Kulissen solcher Fantasy- und Action-Kracher gearbeitet wird. Mit sehr eindrücklichen Bildern wird hier auch der werdegang von WETA dargestellt – urprünglich handelte es sich hierbei nur um ein Künstler-Paar, das Figuren für einen Splatterfilm von Hand erschaffen wollte, mittlerweile – 20 Jahre und 49 Oscar-Nominierungen später – hat sich das Unternehmen zu einem Großbetrieb mit 3000 Mitarbeitern in unterschiedlichen Abteilungen – Zeichendesign, Waffenschmiede, Visual Effects, etc – entwickelt.

Für einen kleinen Obolus (ok, also nicht wirklich klein, nur halt für neuseeländische Verhältnisse) kann man dann eine Führung durch den eigentlichen Workshop buchen, was wir natürlich auch – als echte Kino-Fans, und speziell als Herr der Ringe-Anhänger – gemacht haben. Hier wird man an enormen Rüstungen und riesigen Roboterfiguren vorbei zu den einzelnen Stationen geführt und ein sehr motivierter, wenn auch leicht übernächtigter Mitarbeiter erklärt genau, wie aus einem in Handarbeit gefertigten „Prop“, also zum Beispiel einer Waffe, erst ein digitales Modell und dann mit Hilfe von Silikonabgüssen, 3D-Druckern oder sogar CNC-Fräsern ein für Filmzwecke taugliches Utensil entsteht, das dann wiederum von Farbkünstlern so gestaltet wird, das es so aussieht, als wäre es schon jahrelang in Benutzung und hätte schon, sagen wir mal, zahlreiche Aliens oder wahlweise Orks dahingemetzelt. Aber auch Fahrzeuge, Outfits, außerirdische Figuren wie in Avatar und ähnliche „abgespacte“ Dinge entstehen in dieser Kreativschmiede.
Zum Abschluss unseres Besuches in der WETA Cave posierten wir noch mit den zahlreichen hier ausgestellten Figuren – ich glaube, die Bilder sprechen für sich;-)

Wellington – Stadt unter dem Winde

Heute stand der Besuch der kleinen Hauptstadt der kleinen Nordinsel der kleinen Nation Neuseeland auf dem Plan.

 

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Zwar erreichten wir die Stadt nach einer ausgedehnten Spaghetti-Bolognese-Pause (das Hackfleisch musste doch dringend weg!) und einer heißen Dusche (1$ im öffentlichen Schwimmbad in Porirua) erst gegen 15 Uhr, doch da die Sonne herrlich von einem wolkenlosen Himmel schien (und kein Wind zu spüren war, obwohl der doch hier so extrem wehen soll) und wir dann gleich einen Parkplatz am botanischen Garten (kostenlos, jucheee) ergatterten, machte uns das gar nichts aus. Von diesem vielgerühmten Park aus wollten wir nach einem tollen Rundblick über die City dann hinabsteigen in das Herz der Stadt, die direkt am Meer liegt. Leider trübte die Stimmung sich etwas ein, als den beiden Herren zu Bewusstsein kam, dass Wellington auf zahlreichen Hügeln liegt und vor dem Abstieg in die Stadt noch ein steiler Aufstieg durch den botanischen Garten zu erfolgen habe.

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Als dann noch eine ungezähmte Diskussion darüber ausbrach, wer auf diesem ach so beschwerlichen Weg den Rucksack mit den Wasserflaschen zu tragen habe,

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schien es erst so, als ob der Tag trotz bester Vorzeichen ins Wasser fallen würde.

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Doch bald einigte man sich, und sooooo schlimm war dieser Berg dann (im Vergleich zum gestrigen Gipfelweg) doch nicht – insbesondere, nachdem der Lookout die versprochene, wirklich wudnerschöne Aussicht bot.

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Von da aus kletterten wir dann über steile Nebenstraßen hinein in die Innenstadt, und Julia machte ganz schön Tempo, denn sie wollte unbedingt noch vor 17 Uhr im Te Papa- Museum, dem Nationalmuseum Neuseelands, sein, um wenigstens noch eine Stunde die multimediale Ausstellung dort ansehen zu können. (Zitat Julia: „Also ich wäre am Boden zerstört, wenn ich NZ verlassen würde, ohne dieses Museum gesehen zu haben!“)

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Und tatsächlich waren die Exponate – zum Beispiel zur Plattentektonik der Erde und der damit verbundenen Erdbebengefahr – extrem anschaulich und wir hatten einen Mordsspaß: Habt ihr schon mal ausprobiert, welche Erdbebenstärke ihr mit reiner Körperkraft erzeugen könntet?

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Oder ob ihr in der Lage wärt, ein technisches Gerät zu bedienen? Darüber hinaus ist hier ein kleines Wohnzimmer nachgebaut, in dem der geneigte Besucher nachempfinden kann, wie die Stöße eines Erdbebens sich auswirken können.

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Neben diesen geologischen Teilen der Ausstellung gibt es auch noch – und mehr haben wir nicht geschafft, obwohl auch noch eine ganze Etage zu den Maori zu sehen gewesen wäre – einen großen Bereich, der den Unterwassertieren gewidmet und in dem ein riesengroßer, eingelegter Krake ausgestellt ist -hmmmm, lecker!

Hier fehlte nur noch eine Giant Knoblauchmarinade(angeblich ist dies das einzige Museum, in dem es einen solchen Giant Squid zu sehen gibt). Und hatten wir nicht neulich von den extremen Ausmaßen von Blauwal-Herzen berichtet? Hier konnte man anhand eines Modells selber erkunden, das tatsächlich nicht nur Kleinkinder, sondern auch ausgewachsene Grundschullehrerinnen durch die Arterien klettern könnten…

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Leider wurden wir Punkt sechs trotz schwacher Proteste aus dem Museum entfernt – aber kein Problem, eigentlich war es bei dem herrlichen Sonnenschein und dem knallblauen Himmel bei 25 Grad ohnehin viel zu schade, indoors herumzuhängen, und so genossen wir das bunte Treiben am Hafen

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und auch noch eine Flasche Wasser (selbst mitgebrachtes, hier geht das) in einem tollen Café direkt in den letzten Sonnenstrahlen am Wasser.

Dann machten wir uns auf den Weg durch das Civic Centre zur Fußgängerzone in der Cuba Street und von da aus ins Ausgehviertel, wo wir landestypisch (äh, chinesisch, war einfach billiger;-) essen gingen..

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Nachdem wir beim Abstieg in die Innenstadt erlebt hatten, welche Steigungen hier für den Rückweg zurückzulegen wären, entschieden wir (naja, also alle außer Julia) lieber ein Cable Car-Ticket zu kaufen und mit der Bahn, einem der Symbole der Stadt, den Rückweg zum Aussichtspunkt am botanischen Garten zurückzulegen.

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Fazit Julia zu Wellington: „ Ach, so eine schöne Stadt, hier könnte ich auch leben!!!!!!!“ (So wie in jeder Stadt bisher, gell?)

Tongariro Alpine Crossing – Yes, we could!

Nach unserem lauschigen (und darüber hinaus arschkalten) Nächtlein im Wald wollten wir ja eigentlich morgens Punkt 6 Uhr aufstehen, um direkt nach dem Tanken (das war wie gesagt jetzt wirklich unerlässlich geworden) zu unserer großen Tageswanderung aufbrechen und als Erste auf dem höchsten Gipfel des Tongariro Alpine Crossing sein zu können.

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Hierbei handelt es sich übrigens um einen 19,4 km langen Track, der mitten durch den Tongariro Nationalpark führt und bei dem man mehrere (vulkanische) Gipfel erklimmen muss, bevor man wieder in die Normalität absteigen kann. Aber – es wären ja auch nicht wir – natürlich hatte um 6 Uhr morgens bei gefühlten 0 Grad und noch tiefster Dunkelheit keiner von uns Lust aufzustehen, und so schliefen wir noch ein Stündchen, bevor wir dann um 7 Uhr, jetzt aber wieder mal im Stress, zur Tanke aufbrachen, schnell noch einige Sandwich-Zutaten kauften die Stephan dann in Windeseile in Schinken-Käse-Toasts verwandelte, und unser Auto dann zum Parkplatz stellten, von dem aus wir den Aufstieg beginnen sollten. Der Morgen begrüßte uns mit schönstem Himmelblau und keinem einzigen Wölkchen, und so stieg die Motivationskurve immerhin von „Bäh, ich hab gaaaar keine Lust 19 km bergauf zu wandern“ zumindest auf „Gäääääääähn – Hm? Kann ja nicht so schlimm sein, wenn das so vele schaffen.“

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Wieder mal war ich den Jungs in den Ohren gelegen, dass sie sich ganz viele Schichten Kleidung anziehen müssten, da es auf den Gipfeln hübsch kalt werden könne – natürlich hatten sie dies wieder mal nur sehr nachlässig und unter Protest getan. Als jetzt auf den ersten Kilometern im Tal die Sonne herauskam, genoss ich dementsprechend nicht nur die tolle Aussicht auf den ersten Vulkankegel, sondern auch spitze Sprüche und Gemotze á la „Oh nein, jetzt schwitzen wir so sehr, jetzt müssen wir diese vielen Pullsi da hoch tragen, so ein Geschleppe, und das ganz umsonst, nur, weil du wieder so ein Kontrollfreak bist………“, was bei Ben sogar darin gipfelte, einen Pullover zurückzulassen, weil es ihm einfach schier unerträglich heiß geworden war.

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Nach der ersten Pause – auf der wir von den vorbeikommenden Wandersleuten nicht wenig belächelt wurden, weil wir hier schon schlapp machten, obwohl wir doch eigentlich nur unsere Frühstücksbortzeit zu uns nehmen wollten, um uns zu stärken (Zitat Stephan: „ Also ich war da schon ziemlich schlapp! „ Zitat Julia: „Ich hatte da schon keinen Bock mehr!“ Zitat Ben: „Nerdblabla!“) – begann dann auch bald der richtig schweißtreibende, um nicht zu sagen scheißanstrengende, Teil der Wanderung.

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Nach 1,5 Stunden, in denen es ganz sanft bergauf gegangen war, startete nun das erste steile Teilstück, in dem 500 Höhenmeter in serpentinartigen Pfaden für die nächsten 60 Minuten bewältigt werden mussten.

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Unsere Unterhaltung und auch die angefertigten Fotografien beschränkten sich nun nur noch auf ein Mindestmaß , nur Stephan war so hochmotiviert, dass er wie ein etwas zu groß geratenes, dickes Zicklein mehr oder weniger behende ein Stück vor uns hinaufsprang. Auf dem ersten Gipfelplateau angekommen, erwischte uns ein kurzes Zaudern, denn mitllerweile hatte es sich extrem zugezogen und wir steckten in einer dicken, eiskalten Wolken-Nebel-Schicht fest. Kurz überlegten wir, dass das doch eigentlich schon genug Kletterei für solche Laien für uns gewesen sei, und erwogen die Umkehr, doch als uns gefühlte 100 Zwölfjährige in Hotpants überholten(!!!Man glaubt es kaum!!!) packte uns jedoch der zugegebenermaßen eher gering usgefallene Tracking-Ehrgeiz, und wir entschieden, wenigstens zu versuchen, den nächsten und dann ja schon höchsten Gipfel zu erreichen.

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Insbesondere Julia tat sich mit Motivationssprüchen wie „Es ist doch gar nicht mehr so weit!“und „Wir haben doch alle warme Klamotten dabei!“ und „Schließlich ist der Weg umsonst!“ hervor. Sprach´s, und machte nach dem nächsten steilen Abschnitt auch direkt schlapp. Da ich den Jungs aber den Spaß nicht verderben wollte, bot ich ihnen an, einfach hinter einem Felsen ( or dem extremen Wind geschützt) ihrer zu harren,

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bis sie vom noch etwa 250 Höhenmeter entferten höchsten Peak wieder herabgestiegen kämen. Nach kurzem und sehr gentlemanhaftem (aber vorgetäuschtem) Zögern stimmten sie schließlich zu, und so stolperten sie wieder los, während ich es mir gerade „gemütlich“ machen wollte. Doch als ich die zwei weiter oben herumkraxeln sah, packte mich mein weiblicher Stolz („Warum sollte ich nicht schaffen, was die zwei testosterongeladenen Trottel können???!!!“) und so von einer Art kalter Wut vorangetrieben, holte ich sie bald ein und erreichte mit Hilfe von Stephan, der in Ritter-Löwenherz- Manier, zwar mit weniger Haar, aber genau so viel Elan, wieder herabgestigen kam („Ja, du schafffst das! Guck da ist es schon! Nur noch um die Ecke… Guck da oben, nur noch etwa 50 meter… und jetzt nur noch diees kurze Stück!“) mich tatsächlich ganz nach oben zu bringen. (Zitat Nietzsche: „ Gar wankelmütig ist das Weib…“)

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Aber dort wurden wir – neben eiskalten Temperaturen („Oh Julia, du hattest ja so Recht, warum haben wir nicht auf dich gehört? Meine Ohren/Finger/… frieren ab!“) – mit einem herrlcihen Blick auf den „Roten Krater“,

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den „Emerald Lake“ und den berühmten „Blue Lake“ belohnt.

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Nach einer kurzen Foto-Verschnauf-Pause machten wir uns dann aber auch ganz schnell wieder an den Abstieg- diese Kälte konnten wir einfach – trotz all der vielen Schichten, Wintermütze und Kapuze – nicht lange ertragen. Doch mit jedem Meter Abstieg wurde die Luft wieder etwas milder, und bald hatten Stephan und Ben sich in einen solchen Freudenrausch ob des bezwungenen, immerhin 800 Höhenmeter-Track umfassenden, Gipfels hineingesteigert, dass sie den Hang hinabtanzten und uns entgegenkommende, leicht verzweifelt wirkende Wandersleut (Hatten wir eigentlich beim Aufstieg auch so abgehärmt und verzweifelt ausgesehen?) mit wilden Einlagen, Schlachtrufen wie „It´s not far! You´re almost there!“ und lauter Musik motivierten, weiterzugehen.

Irgendwo zwischen Vulkankegel und Talsohle ging ihnen dann allerdings die Lust und die Puste aus, und so schleppten wir uns die letzte halbe Stunde – jetzt wieder bei strahlendem Sonnenschein – in erschöpfter Stille zum Auto zurück.

Aber, trotz der kalten Ohren, brennenden Oberschenkel und schmerzenden Hinterteile – es hatte sich gelohnt: 19,6 Kilometer, 800 Höhenmeter, ein Vulkankegel, drei Vulkanseen und einen roten Krater! Wer kann schon von sich behaupten, so etwas geschafft zu haben?
Machtig stolz auf uns selbst gönnten wir uns an diesem Abend mal ein ordentliches Steak (Danke, Ben!) und schliefen erschöpft, aber selig ein und träumten vom Himalaya, den wir ja nun als geübte Wandersleut wohl auch bald besteigen würden können…

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PS. Um den besorgten und unangemessenen Kommentaren vorzubeugen (Zitat Ben: „Warum bist du schon wieder so despektierlich? An meinem Pulli ist nix auszusetzen!“): Ja, Bens Pulli konnte gerettet werden…

 

Lake Taupo – Ein mit allen Wassern gewaschener Tag

Nach einem gemütlichen und sehr ruhigen Morgen (Ausschlafen, Rumtrödeln, Campervan in Unordnung bringen) wurde es dann plötzlich ganz hektisch, denn Julia hatte mal kurz ihr Internet angeschaltet und festgestellt, dass die Bootsfahrt, die wir für diesen Tag auf dem Lake Taupo – übrigens dem größten See Neuseelands (entspricht in etwa den Ausmaßen Singapurs und ist noch dazu ein Caldera-See, also in einem Vulkankrater platziert) geplant hatten, immer nur um 10:30 Uhr oder erst wieder am Nachmittag startet. Also hieß es in Windeseile anziehen (unter wildem Gebrüll und wüsten Beschimpfungen, denn schließlich ist es im Auto saueng und mit all den Rucksäcken ist es total schwierig, erstens etwas zu finden und zweitens der richtigen Person zuzuordnen) und zum Ufer brausen, das glücklicherweise nur etwa 4 km von unserem Schlafplatz entfernt lag. An der Tourist Booth angekommen, stellten wir fest, dass es verschiedene Optionen gibt, die alle etwa gleich viel kosten: Fahrt mit normalem Touri-Boot, in dem man innen sitzen muss, Fahrt mit einem nachgebauten Dampferchen, bei dem man sich innen und außen aufhalten kann, und Fahrt mit einem Segelboot, was aber ausschließlich Open Air zu haben ist. Natürlich entschieden wir uns gegen die Rentneroptionen und für die Segeltour – wer würde wohl hier anders wählen? – und Julia zwang die beiden Jungs noch ob der unsicheren Wetterlage, warme Klamotten anzuziehen (Zitat Ben und Stepjhan: „ Och nö, Mama, wir wollen nicht! Ist doch gar nicht kalt!“)
Kaum war dieser kurze Disput dank Juias natrülicher Autorität („ Mir egal, macht doch was ihr wollt, ihr seht ja, was ihr davon habt!“) beigelegt, da bestiegen wir auch schon das wiklich süße Segelschiffchen – übrigens etwa 14 Meter lang und mit bunten Sitzsäcken zum Lümmeln ausgestattet und los ging die Fahrt!

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Anfangs war es auch noch recht gemütlich, und alle genossen in ihren weichen Sitzunterlagen den zwar kühlen, aber doch angenehmen Wind und die vorbeiziehende Uferlandschaft.

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Ziel der Fahrt waren allerdings die Maori-Rock-Carvings in der Marine Bay, die nur per Boot zu erreichen ist, und aus diesem Grund verließen wir die unmittelbare Ufernähe und steuerten auf den „offenen“ See hinaus. Und falls ihr euch jetzt wundert, weshalb ich in die maritime Sprache abgleite – dieser See ist so riesig, dass hier Bedingungen wie auf dem offenen Meer vorherrschen – eine Tatsache, die mir, der von Seekrankheit geplagten Dame, leider nicht bewusst gewesen war.

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Anfangs waren die hohen Wellen und das über den Bug hereinschwappende Wasser ja noch ganz lustig, doch nachdem die Situation dann immer wilder wurde, musste ich meine Pole Position ganz vorne in meinem Sitzsack aufgeben und mich an die Seite setzen. Dort bemühte ich mich nach Kräften, mich auf das Nicht-Übergeben zu konzentrieren, während Ben und Stephan juchzend und lachend vorne am Bug herumhüpften und die über sie und ihre Füße hereinbrechenden Wellen willkommen zu heißen schienen.

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Natürlich dauerte der Spaß wieder nur so lange, bis einer weinte, bzw. bis der Kapitän, der dem wilden Treiben lange geduldig zugesehen hatte, dem Ganzen nun doch einen Riegel vorschob und Julia bat, die beiden zum Hinsetzen zu bewegen (Zitat Capt´n: „ Which one of those two guys is your husband? I mean, so I know which one I can loose? No, just kidding, please tell them to sit down now“)

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Nachdem Stephan schon seine Lieblings-Mütze im Wind verloren und Ben seine gesamte Kleidung patschanss gemacht hatte,, kamen sie der Aufforderung dann doch brav nach, und so konnten wir die vorbeiziehenden Rock-Carvings, bei denen wir aufgrund des Seeganges jedoch nicht länger verweilen konnten, zumindest kurz genießen und auch Fotos davon machen konnten, dann ging es über die raue See zurück zum sicheren Hafen.

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Nach diesem Strapazen erholte Julia sich dann Gott sei Dank wieder recht schnell (manchmal kann es Tage dauern, bis der Magen sich wieder beruhigt, aber was einen nicht tötet, macht einen schließlich härter) und man konnte Richtung Spa Road aufbrechen, an der – passenderweise – ein wieder mal vulkanisch erhitzter Strom inklusive Wasserfall zu finden war, in dem man herrlich baden und dank wasserfester GoPro auch noch ein paar nette Aufnahmen von der herrlichen Landschaft machen konnte.
Um den wasserlastigen Tag zu krönen, schoben wir dann noch im nahe gelegenen Städtchen eine Waschsession inklusive Duschsession (zumindest für Ben, der bereit war, 5 Dollar dafür auszugeben) ein und dekorierten im Anschluss daran unseren braven Campervan mit den frisch gewaschenen Klamotten, damit diese in Ruhe in der Abendsonne trocknen konnten.

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Leider vergaßen wir dann darob die (Abfahr-)Zeit ein wenig aus dem Auge, weshalb wir dann erst mitten in der Nacht (und auch mit den allerallerletzten Dieselreserven) unseren Schlafplatz mitten im Wald erreichten und dann, weil es viel zu kalt und viel zu spät zum Kochen war, auch noch ohne Abendessen ins Bett gehen mussten – lustig ist das Camperleben, fariafariaho…

Eine besonders gute Idee, wenn man bedenkt, dass wir für den nächsten Tag eine 9-stündige Wanderung geplant hatten (Zitat Ben: „ Vielleicht war das gar nicht so schlecht: 1. Waren wir darob leichter und hatten nicht so viel hochzuschleppen, 2. Weiteres Nerdblabla—“)

Rotorua 2 – Geothermie – again;-)

Den prächtigen Schlafplatz, den wir uns zur Nacht ausgesucht hatten, wussten wir dann am Morgen erst so richtig zu schätzen: Stephan hatte eine Stelle an einem wilden Flüsschen inklusive Wasserfall herausgesucht, und so konnten die Jungs begleitet von ihrer persönlichen Fotografin und Kamerafrau (die ja bekanntlich nicht so adrenalin-wasser-affin ist) mit Hilfe einer Tarzan-Schlinge von einer Klippe in das Becken unterhalb des Wasserfalls springen und sich dann von der Strömung an Land treiben lassen. Stephan probierte es vier Mal,

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während Ben („Noch einmal, nur noch einmal!“) es sich nicht nehmen ließ, noch ein fünftes Mal sein Glück zu versuchen,IMG_9645IMG_9692
Gerade noch rechtzeititg entschieden die beiden Herren, dass sie nun am Ende ihrer kürperlichen Kräfte seien (die Strömung, jaja), denn just in diesem Moment begannn es wieder mal aus Eimern zu schütten, und zumindest Julia war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bis auf die Haut durchnässt und vollkommen durchgefroren. Kurzerhand beschlossen wir, den heutigen Tag vielleicht doch lieber Indoor zu verbringen, und besorgten dem männlichen Teil der Reisegesellschaft erst mal stärkende Frühstücks-Burger. Danach ging es zum Einkaufen, um die Vorräte für die letzten Tage und Kochaktionen aufzustocken, und siehe da: Schon hatte der extreme Regen sich wieder verzogen und der Himmel zeigte sich wieder in schönstem Spätsommerblau. Kurzerhand warfen wir den Indoorplan doch wieder um (Matschbad in einem teuren Spa wäre sonst die einzige Alternative gewesen) und fuhren lieber zum Lake Rotorua hinunter, um dort die Sonnenstrahlen an dem herrlichen Caldera-See zu genießen.

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Dort angekommen stellten wir allerdings fest, dass der See schon ganz nett, aber eigentlich nicht besnders aufregend sei, und so beschlossen wir, nach Waiotapu, in das „geothermale Wunderland“, zu fahren. Richtige Entscheidung – hier gibt es neben krassen Mondlandschaften

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und fiesen Vulkankratern

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auch heiße Pools zu sehen, in denen die Zusammensetzung des Getseins bzw. der vorliegenden Stoffe für eine extreme Farbvarianz sorgt: Von giftgrün über graublau und maisgelb bis hin zu knallorange und anthrazit ist einfach alles dabei.

Sehr beeindruckend! Besonders viel Spaß hatten wir an der „Artist´s Palette“, die ohnehin schon extrem viel Wasserdampf ausstößt, als es – wieder mal – zu regnen begann: Nun stiegen richtige Wolken vom Wasser auf, und der Nebel wurde so dicht und atemberaubend (hatten wir erähnt, dass es hier überall nach chwefel duftet?), dass wir uns kaum noch gegenseitgi sehen bzw fotografieren konnten.

Irgendwann war dann allerdings der Speicherplatz unserer einzigen Kamera (wir haben ja aufgrund des Lebens im Auto einen ständigen Stromnotstand;-) voll, und Stephan und Julia brachen in wildes Diskutieren aus, was Ben dann recht schnell recht diplomatisch löste: „ Julia, du löschst jetzt Fotos, Stephan, du hältst jetzt die Klappe!“ – und schon konnte es weitergehen.
Nach diesem fulminanten Naturerlebnis, das uns übrigens allen dreien gleichermaßen gut gefallen hat, steuerten wir den nächsten wunderschönen und kostenfreien Campingplatz an, und zur Feier des Tages gab es Julias Lieblingsessen: Nudeln mit Schinkensahnesauce, was wiklich Luxus ist wenn man bedenkt, dass hier die jungen Leute sich allesamt nur von ekeltem Dosenfraß ernähren;-) Auch haben wir hier wieder mal festgestellt, dass es in AUS und NZ wirklich einfacher ist, zu backpacken, als in Südostasien, zumindest, was die Toiletten angeht: Im Internet hatte zwar gestanden, dass diese an diesem Platz sehr unangenehm seien, aber die Poster waren wohl noch nie in China oder in der Mongolei, denn das Klo hier war wohlgeputzt, es roch nach Desinfektionsmittel und man konnte sich sogar noch mit selbigem die Hände säubern…Herrlich!
(Zitat Ben: „ Schreibt ihr schon wieder über Toiletten????“)

Rotorua – Geothermie und Maori-Kultur

Gleich am zweiten vollen Nordneuseeland-Tag wollten wir das Programm nach den klassischen Höhepunkten schneidern: Herr der Ringe (mal wieder) und Geothermie.
Also brachen wir frühmorgens nach Hobbingen auf, wo die Anfangsszenen von HdR und viele Abschnitte des Hobbits gedreht wurden. Eigentlich handelt es sich bei dem Drehort um eine klassische Schaffarm, die jedoch von Peter Jackson entdeckt und dann mit den Sets der Hobbithöhlen bestückt wurde. Nach Beendigung der Dreharbeiten zu beiden Saga-Schinken nun kann man das Set eben – als Fan und Tourist – besichtigen. Dummerweise stellte sich schon bei Anfahrt heraus, dass es sich mitnichten um ein spezielles Kleinod, das nur wenige Menschen aufsuchen, handelt, sondern um eine krasse Touristenmaschinerie, in der ganze Busladungen von Touris vom Café/Souvenirshop auf die grüne Wiese transportiert werden, um die runden Türen und das Gasthaus des Auenlandes zu bewundern – und das ganze für nur 75 Dollar pro Mann…
Die Entsheidung fiel in diesem Falle mir und Ben nicht schwer, wir überließen es aber Stephan, endgültig die Wahl zu treffen, ob er diesen Hotspot sehen wollte oder nicht, Schweren Herzens und von der Vernunft (und der Ablehnung dem Massenterrorismus – äh – tourismus gegenüber) geleitet, beschloss er, nur einen Kaffee hier zu trinken und dann per Auto lieber die „Ränder“ des Auenlandes zu erkunden (Übersetzung: Um die riesige Farm herumfahren).
Genau das tatem wir dann auch, und wie ihr sehen könnt, haben wir doch tatsächlich ein bisschen Hobbingen entdeckt.,,

Nachmittags schnallte Ben sich dann die Go Pro um (jetzt fühlt er sich wie „Iron Ben“)

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und so ausgestattet besichtigten wir hier in Rotorua das lebendige Maori-Dörfchen Watematema, wo Maori, die in dieser Siedlung leben, auf sehr nette Art und Weise ihre Kultur vermarkten und dem interessierten Besucher die Geysire

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und heißen Tümpel und Pools, die direkt in ihrer Mitte liegen,

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zeigen. Sogar einen besonderen Imbiss konnte man erwerben: Maiskolben, die direkt im 90 Grad heißen Sulphur-Becken zubereitet worden waren – schmeckten natürlich gaaaaaaanz anders als sonst;-)

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Auch die kleine Show, die die Maoris hier zeigten, und in der es um Begrüßungsrituale und die klasischen Kriegstanzelemente ging (habe alles für die interessierte Mitwelt wie ein guter Deutscher auf Video gebannt),

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trugen sehr zu unserer Erheiterung bei. Nachdem wir dann noch die beiden natürlichen Geysire ausgiebig bewundert hatten (es gibt in der Nähe noch einen grüßeren, aber der wird jeden Vormittag durch Knopfdruck ausgelöst, und das finden wir alle gaga), starteten wir zu einem langen Spaziergang um den kochenden See,

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den Stephan und ich in gemächlichem Tempo, Ben aber im „Iron Ben“-Modus – also rennend – zurücklegte, um mal GoPro-würdiges Material zu generieren – wir haben uns totgelacht;-)

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Nach dieser extremen körperlichen Erfahrung mussten wir uns dann erst mal entspannen und was böte sich da besser an als ein Bad in den Twin Streams, einer Stelle, an der ein kalter und ein geothermisch erhitzter Fluss zusammenleufen und Hinz und Kunz zum kostenlosen Bad einladen?

Eigentlich eine echt coole Angelegenheot, fanden jedenfalls Ben und Stephan, nur Julia zeigte heute ihre „zickige“ Seite, weil sie vor lauter Angst vor Bakterien, die sich in diesem Tümpel tummeln könnten, kaum zur Ruhe kam. Glücklichrweise fand sich im Anschluss aber noch eine heiße (!) Dusche, und so konnte der ganze Modder abgewaschen und entspannt zur Nacht gespeist (heute: Pizza bei Dominos) werden… Gute Nacht!

Bay of Plenty – – Komprimierte Neuseelanderfahrungen

Heute Strandspaziergang gemacht,

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Muscheln gesammelt, auf Felsen geklettert,

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Regen genossen, Sonne genossen, gefroren, geschwitzt, auf Schwingbrücke gestiegen,

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in Höhlen geklettert,

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echte Glühwürmchen gesehen, Burger gefuttert,

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Schlucht bewundert, ins Meer gesprungen, Badespaß gehabt, im Dunklen gekocht, Campingessen unter freiem Himmel genossen, das südliche Sternenzelt bewundert…

Nun könnte man meinen, Ben könnte jetzt eigentlich wieder heimfahren, aber wir lassen ihn natürlich nicht wieder weg, obwohl er schon sehr penetrant an der Tür kratzt, denn wir müssen ihm noch soooooooo viel zeigen!

Auckland – Wichtiges Telegramm aus Ü-Ben-See

Landung in Auckland- stop – Abnahme Campervan erfolgreich-stop- Auto zwar klein, aber bewohnbar

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– stop – Mauerreste besucht –

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stop- Zweisamkeit ein letztes Mal genossen – stop – zum Einkaufen gefahren- stop – festgestellt, dass Preise hier genauso unverschämt sind wie auf Südinsel – stop – im strömenden Regen zum Flughafen gefahren- stop – der Ben-Effekt* schlägt schon durch – stop – Herrn Ben Schwarz mit Touri-Schild am Arrival abgeholt – stop – bei strömendem Regen zu einem Schlafplatz geknattert – stop – Diesel-Fahrzeug bis zur Höchtsgeschwindigkeit von 80 km/h getrieben – stop – Spaghetti Bolognese gekocht – stop – Geschichten und Anekdoten erzählt – stop – unfassbar spannende Neuigkeiten aus Landsberg gehört** – stop – im engen Auto versucht, einen Tisch ab- und zwei Betten aufzubauen – stop – dabei zwei Finger eingeklemmt und drei Köpfe angehauen – stop- Bens neues Gimmick ausprobiert – stop – Stephan von Iron Ben durch den Regen der Nacht verfolgt -stop – Gründe gesammelt, warum Ü30-Menschen keine GoPro haben sollten- stop- Ben dann in seinem Schlaffach unter dem Dach verstaut ***– stop – ins Bettchen geklettert – stop – total erschöpft die Nacht durchgeschlafen- stop – Vorfreude auf vier gemeinsame Wochen zumindest bis zur Feststellung genossen, dass Hochbett eigentlich nur für Kinder geeignet ist – stop – Ben zum Stilliegen verdonnert (wir leider auch;-) – stop – Fortsetzung folgt

 

 

 

* Ben-Effekt, der (Subst.): Das Phänomen, das bewirkt, dass es an jedem Ort, den Ben außerhalb Deutschlands für Urlaube aufsucht, sofort zu regnen beginnt (neben Italien auch in Thailand, Sydney, Dubai und Neuseeland)
**Zitat Ben: „Ich muss euch unbedingt zwei ganz wichtige Sachen erzählen. Also, ich weiß jetzt, warum die Conchita Wurst in Sydney war – Australien darf beim Eurosvision Song Contest mitmachen… Ich weiß aber leider nicht mehr warum…“ Zitat Stephan: „Und was war das Zweite?“
Zitat Ben: „ Oh, das hab ich auch vergessen!“
*** Zitat Ben: „Jetzt wird’s mir aber langsam zu despektierlich!“

Clifden Limestone Caves – Weißt du wie viel Sternlein stehen?

Wie unter dem südlichen Sternenenhimmel ( den wir ja bereits lyrisch verewigt und dessen klareh

Schönheit wir schon intensiv besungen haben) kamen wir uns am heutigen Nachmittag vor.
Staphan hatte in seiner „Wikicamps“-App doch noch mal Höhlen-Empfehlungen entdeckt (Zitat Julia: „Oh nein! Ich hatte das doch zu vertuschen versucht!“), und so machten wir uns wohl oder übel auf den Weg nach Clifden, wo ganz nah am Ortsrand unter idyllisch-grün wogenden Wiesen mit idyllisch-friedlich grasenden Schafen

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tatsächlich ein über 400 Meter langes unterirdisches Höhlensystem verborgen liegt.

Anfangs waren wir beide fasziniert von der totalen Dunkelheit, die uns bereits nach wenigen Schritten in den unterirdischen Bau empfing. Doch mit unseren Taschenlampen (naja, Handylampe und Schrankinnenbeleuchtung, man muss sich nur zu helfen wissen) kletterten wir -übrigens diesmal beide total begeistert – über zahllose Felsen,

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bis wir zu einem Alkoven kamen, in dem uns einige Glühwürmchen auffielen.

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Wir schalteten die Lichter ganz aus, um das Spektakel angemessen genießen zu können, und siehe da, plötzlich war der gesamte Höhlenbereich von kleinen Leuchten übersät und man fand sich wie unter einem Sternenbaldachin wieder. Einfach traumhaft, und soooo romantisch!

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Bald darauf fanden wir auch den Ausgang, der über einen steilen Aufstieg hinauf wieder auf die idyllischen Schafwiesen führte.

Beide hatten wir jedoch noch nicht genug vom Klettern, weshalb wir uns wieder ins Dunkel begaben, um zurück zum Anfang unserer Expedition zu gelangen. Glücklich stellten wir dann dort -beim Blick auf die Infotafel- fest, dass die Höhle noch viel viel weiter und tiefer, dann über Steigungen weiter hinab in die Felsen führte und dort nach 40 Minuten ein weiterer Ausgang zu finden sei.

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Also, auf ging´s, und so kraxelten wir bald weiter, immer tiefer ins Dunkel hinein, an Glühwürmchen vorbei, die uns den Weg beleuchteten, so dass wir unsere Lampen nur noch ab und zu für die Orientierung anschalten mussten (Zitat Stephan: „Im Dunkeln ist es doch auch viel abenteuerlicher!“)

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Durch kleine Öffnungen, über umgestürzte Steine, an Felsspalten vorbei ging es so eine ganze Weile durch die unterirdische Höhlenwelt, und bald reichten Julia die Abenteuer, und sie sehnte den Aufstieg ans helle Tageslicht (zu den Schäfchen!) herbei.

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Doch – oh weh – kaum am unterirdischen pool angelangt, der den Endpunkt markieren sollte, mussten wir leider feststellen, dass der Pool innerhalb der letzten tage durch den regen wohl stärker überflutet sei und man erst nach Durchqueren des Wassers (schwimmen? waten? Man weiß es nicht genau) wieder heraushätten klettern können. Nun ja, das wollte Julia dann aber gleich gar nicht, und so biss man in den sauren Apfel und kletterte halt die ganze Strecke zum Eingang zurück…
Nicht für Schwangere und Rückenleidende zu empfehlen (gut, dass wir mit beidem (noch) nichts zu schaffen haben;-)
Überglücklich kraxelten wir dann aus der Finsternis ans Tageslicht – aber: Es war ein echtes Abenteuer gewesen, und die abertausenden von Glühwürmchen, die uns auf unserer langen Reise begleitet haben, werden wir sicher nicht mehr so schnell vergessen! Insgesamt ist es schon bemerkenswert, dass man hier ohne Sicherheitsmaßnahmen (und ohne Eintritt, freu;-) und völlig alleine in tiefe Höhlen absteigen kann – man hat hier einfach noch einen anderen, irgendwie direkteren Bezug zur Natur. Außerdem ist man wohl hier der Meinung, dass natürliche Auslese nach Darwin die Immigrationsbeschränkungen zusätzlich unterstützt;-)